Von der Nordsee-Halbinsel Eiderstedt Richtung Norden in die mittelalterliche Handelsmetropole Ribe - grenzenlos führt dieser Reiseführer seine Leserinnen und Leser über die Landbrücke, auf der das deutsche Schleswig-Holstein und das dänische Jütland liegen.Von Husum, der überhaupt nicht grauen Stadt am Meer, taucht man in Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Halbinsel Eiderstedt ein. Über Friedrichstadt und Hollingstedt geht es danach entlang der Nordseeküste Richtung Niebüll und Leck zum Nolde-Museum in Seebüll. Es folgt ein Blick auf die Inseln Amrum, Föhr, Sylt und die Halligen.Über Tønder (Tondern) mit seinem Zeppelinmuseum geht es zum "hyggeligen" Møgeltønder. Nach Ballum und Skaerbek (Scherrebek) dann auf die beliebte Ferien-Insel Rømø (Röm). Höhepunkt der Reise ist der Besuch in der alten Handelsstadt Ribe mit ihrem Dom und zahlreichen beschaulichen Altstadtstraßen.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2021Wer kennt heute schon noch Ribe?
Von Dithmarschen bis in das dänische Ribe, also entlang der Nordseeküste und des Westteils vom Herzogtum Schleswig, ist es ganz schön weit. Erst recht, wenn man unterwegs die Inseln besuchen will. Allein für Sylt brauchte man mehrere Sommer und vielleicht auch Winter, um sagen zu können: Ich kenne die Insel. Wer über Sylt etwas nachlesen will, trifft auf ganze Bibliotheken. Ähnliches lässt sich von der Halbinsel Eiderstedt sagen, von Husum mit der Erinnerung an Theodor Storm, Seebüll mit dem Museum für Emil Nolde. Und erst die dänische Seite! Ribe, heute eine kleine Stadt, ist voll von Geschichte, jeder Backstein könnte etwas erzählen. Es ist Dänemarks älteste Stadt, hier hatten die Wikinger einen wichtigen Nordseehafen. In Ribe wurde 1460 der Vertrag geschlossen, dass Schleswig und Holstein "bliven ewich tosamende ungedelet", also für immer zusammengehören sollen. Ribe steht für die komplizierte dänische Geschichte sowie ihre noch kompliziertere Verbindung zu Schleswig-Holstein und dem Rest von Deutschland. Allein sich darin zu vertiefen war manchem schon Lebenswerk. Barbara Post und Stefan Lipsky ficht das nicht an, sie machen für ihre Leser die Reise von Eiderstedt nach Ribe im Schnelldurchlauf. Beide Autoren kennen ihr Schleswig-Holstein, zuletzt haben sie einen wunderbaren Führer durch den Nord-Ostsee-Kanal vorgelegt. Sie sind verlässlich in ihrem "Tourenbegleiter" und schauen auch auf das Besondere der Landschaft, mal ein uraltes Haus, mal einen Leuchtturm, eine Kirche, einen Friedhof, eine Ringwallanlage, ein Museum oder ein Café. Viel Worte verlieren sie nicht, geben aber reichlich Verweise auf weitere Informationsquellen. Wer sich näher für die Wikinger interessiert, besucht vielleicht das Museum von Haithabu bei Schleswig. Wer liest, dass Theodor Mommsen, der erste deutsche Literaturnobelpreisträger, im stillen Garding auf Eiderstedt geboren wurde, nimmt sich in den Ferien womöglich dessen "Römische Geschichte" vor. F.P.
"Von Eiderstedt nach Ribe. Tourenbegleiter von Schleswig-Holstein nach Dänemark" von Barbara Post und Stefan Lipsky. Boyens Buchverlag, Heide 2021. 176 Seiten, 182 Abbildungen. Broschiert, 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Von Dithmarschen bis in das dänische Ribe, also entlang der Nordseeküste und des Westteils vom Herzogtum Schleswig, ist es ganz schön weit. Erst recht, wenn man unterwegs die Inseln besuchen will. Allein für Sylt brauchte man mehrere Sommer und vielleicht auch Winter, um sagen zu können: Ich kenne die Insel. Wer über Sylt etwas nachlesen will, trifft auf ganze Bibliotheken. Ähnliches lässt sich von der Halbinsel Eiderstedt sagen, von Husum mit der Erinnerung an Theodor Storm, Seebüll mit dem Museum für Emil Nolde. Und erst die dänische Seite! Ribe, heute eine kleine Stadt, ist voll von Geschichte, jeder Backstein könnte etwas erzählen. Es ist Dänemarks älteste Stadt, hier hatten die Wikinger einen wichtigen Nordseehafen. In Ribe wurde 1460 der Vertrag geschlossen, dass Schleswig und Holstein "bliven ewich tosamende ungedelet", also für immer zusammengehören sollen. Ribe steht für die komplizierte dänische Geschichte sowie ihre noch kompliziertere Verbindung zu Schleswig-Holstein und dem Rest von Deutschland. Allein sich darin zu vertiefen war manchem schon Lebenswerk. Barbara Post und Stefan Lipsky ficht das nicht an, sie machen für ihre Leser die Reise von Eiderstedt nach Ribe im Schnelldurchlauf. Beide Autoren kennen ihr Schleswig-Holstein, zuletzt haben sie einen wunderbaren Führer durch den Nord-Ostsee-Kanal vorgelegt. Sie sind verlässlich in ihrem "Tourenbegleiter" und schauen auch auf das Besondere der Landschaft, mal ein uraltes Haus, mal einen Leuchtturm, eine Kirche, einen Friedhof, eine Ringwallanlage, ein Museum oder ein Café. Viel Worte verlieren sie nicht, geben aber reichlich Verweise auf weitere Informationsquellen. Wer sich näher für die Wikinger interessiert, besucht vielleicht das Museum von Haithabu bei Schleswig. Wer liest, dass Theodor Mommsen, der erste deutsche Literaturnobelpreisträger, im stillen Garding auf Eiderstedt geboren wurde, nimmt sich in den Ferien womöglich dessen "Römische Geschichte" vor. F.P.
"Von Eiderstedt nach Ribe. Tourenbegleiter von Schleswig-Holstein nach Dänemark" von Barbara Post und Stefan Lipsky. Boyens Buchverlag, Heide 2021. 176 Seiten, 182 Abbildungen. Broschiert, 14,95 Euro.
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