In ihrer sehr persönlichen Erzählung geht Petra Szammer den Gewalttätigkeiten und Verletzungen nach, denen sie als Mädchen ausgesetzt war. Ihre Worte fangen einen von der ersten Zeile an ein und man folgt der Autorin gebannt auf ihrer Suche nach Antworten. Darauf, wie es sein konnte, dass diese
Gewalt gerade von den Frauen ihrer Familie über Generationen weitergegeben werden konnte. Petra Szammer…mehrIn ihrer sehr persönlichen Erzählung geht Petra Szammer den Gewalttätigkeiten und Verletzungen nach, denen sie als Mädchen ausgesetzt war. Ihre Worte fangen einen von der ersten Zeile an ein und man folgt der Autorin gebannt auf ihrer Suche nach Antworten. Darauf, wie es sein konnte, dass diese Gewalt gerade von den Frauen ihrer Familie über Generationen weitergegeben werden konnte. Petra Szammer schreibt schnörkellos und unumwunden und dennoch weht durch die Erzählung ein Hauch von Hoffnung, der im Laufe der beschriebenen Entwicklung immer stärker wird. Es ist faszinierend, mit welcher Wachheit und welchem Mut die Ich-Erzählerin aus den dunklen Zonen ihrer Kindheit herausfindet. Dabei vermeidet sie es vollkommen, in eine Täter-Opfer Erklärung oder gar Anklage zu rutschen. Sie deckt auf. Sie benennt. Ihre klare und feine Sprache macht es einem leicht, in die Geschichte einzutauchen und mitzugehen. Es ist ein wichtiges Buch. Denn vielleicht gehört die Autorin zur ersten Generation überhaupt, die Grausamkeiten und Gewalt – in Familien weitergetragen – aufdecken und transformieren kann. Durch die Beschreibung ihrer späteren Tätigkeit als Gründerin und Leiterin einer eigenen Kita, in der Kinder grundsätzliche Wertschätzung und Unterstützung erfahren, wird der Kontrast zur eigenen Kindheit der Protagonistin besonders klar. Der Weg, den Petra Szammer gegangen ist und geht ist beeindruckend und inspirierend. Er macht Mut, sich selbst trotz aller Widrigkeiten immer wieder für Mitmenschlichkeit und die helle Seite des Lebens zu entscheiden.