„Von ferne klingt ein Lied“ ist der zweite Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Diese Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes beginnt am 7. Dezember 1941, dem Tag, an dem der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfolgte. Nicht nur ein
Wendepunkt für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs, auch für die drei Schwestern hat die neue Situation…mehr„Von ferne klingt ein Lied“ ist der zweite Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Diese Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes beginnt am 7. Dezember 1941, dem Tag, an dem der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor erfolgte. Nicht nur ein Wendepunkt für den Verlauf des Zweiten Weltkriegs, auch für die drei Schwestern hat die neue Situation einige Veränderungen im Gepäck.
Cameron ist nach einigen Wochen in Los Angeles wieder zurück in Kuibyschew. Als sie von dem Angriff der Japaner erfährt, fürchtet und wünscht sie eine Versetzung zum Geschehen im Pazifik zugleich. Ihre Beziehung zu dem Arzt Alex Rostow gerät ins Wanken, weil Cameron nicht verstehen kann, warum für Alex sein Glaube an Gott immer der Mittelpunkt seines Lebens sein wird…
Der Zufall spielt Cameron einen Brief und ein Buch von Jakow Luban, dem Vater ihres Halbbruders Semjon, in die Hände – obwohl diese unerwarteten Dokumente neue Hinweise enthalten, hat Cameron plötzlich Bedenken, die Suche nach Semjon fortzusetzen…
Jackies aufkeimende Beziehung zu dem japanisch stämmigen Sam steht unter keinem guten Stern. Die beiden müssen hart für ihre Liebe kämpfen - überall begegnet ihnen Ablehnung und sogar offen zur Schau getragener Hass. Selbst aus ihrem jeweiligen Umfeld bekommen sie kaum Verständnis und Rückhalt. Doch Jackie und Sam sind stark und geben nicht auf…
Blair und Gary befinden sich weiterhin auf den Philippinen und sind von der Invasion der Japaner direkt betroffen. Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten, die ständige Bedrohung der Kriegsgegner – jeder Tag wird aufs Neue zu einem Kampf ums Überleben und die vormals verwöhnte, egoistische Blair begreift nach und nach, dass das Leben kein Kinofilm ist…
Auch in diesem Band wartet Judith Pella mit einer Fülle von Eindrücken auf. Die einzelnen Schauplätze werden ausführlich beschrieben und die Vorkommnisse äußerst detailliert geschildert – der Überlebenskampf im philippinischen Dschungel oder auch das belagerte Leningrad werden sehr eindringlich dargestellt und man bekommt als Leser eine recht genaue Vorstellung davon, was die Menschen damals alles durchmachen mussten. Ich habe mich von jeder Szene eingefangen und mitgerissen gefühlt – es ist einfach bemerkenswert, wie die Autorin Fiktion und Realität miteinander verwoben hat.
Judith Pella hat ein ausgesprochen gutes ein Händchen für Figuren. Es gelingt der Autorin ganz ausgezeichnet, ihre Hauptprotagonistinnen immer wieder in Situationen zu bringen, die ganz viel Mut, Kraft und innere Stärke erfordern. Das macht die Geschichte der drei Schwestern lebhaft und sehr spannend, da man nie im Voraus weiß, welchen Weg sie wählen bzw. was als nächstes auf sie zukommen wird.
Obwohl die Akteure ihren grundlegenden Eigenheiten immer treu bleiben, machen alle eine Entwicklung durch und sind durchaus in der Lage, den Leser mit der einen oder anderen überraschenden Handlung zu verblüffen.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren bereichern die Handlung außerordentlich, jeder einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle hervorragend und selbst kleinste Nebenrollen sind ausdrucksstark gezeichnet.
„Von ferne klingt ein Lied“ hat mich genauso begeistert, wie es schon der erste Band der Sturmzeiten-Saga getan hat. Absolute Leseempfehlung für alle Fans von gründlich recherchierten und spannend erzählten historischen Romanen.