Das Ziel dieses Buches ist es, die Einbeziehung von Männern in die frühkindliche Erziehung zu verstehen, da diese Phase der Grundbildung extrem weiblich geprägt ist. Anhand von Literaturrecherchen versuchen wir zunächst zu verstehen, wie die erste Stufe der Grundbildung zu einem überwiegend weiblichen Bereich geworden ist, und dann, wie und warum Männer diese Stellen besetzt haben. Auf diese Weise haben wir versucht, die bereits eingebürgerte Vorstellung zu dekonstruieren, dass Kindergärten und Vorschulen ausschließlich weibliche Räume sind, und die Geschlechterbeziehungen, den Ausschluss und die Hierarchisierung in diesem Bereich aufzuzeigen. Die Forschung hat gezeigt, dass die Veränderungen, die in den letzten Jahrzehnten in der frühkindlichen Bildung stattgefunden haben, von der Verkündung der Bundesverfassung 1988 bis zur Verabschiedung eines neuen Gesetzes über Richtlinien und Grundlagen (LDB/96), den Status dieser Phase, die nun als Teil der Grundbildung betrachtet wird, beeinflusst haben. Infolgedessen sind mehr Männer in den Beruf eingetreten, auch wenn die Zahl der Männer immer noch recht gering ist.