Natürlich läßt sich dies beliebig variieren: bei München, bei Frankfurt, bei Bremen und all den Städten, aus denen Menschen - meist notgedrungen - in die Welt hinauszogen und in der Fremde die Erinnerung an die Heimat durch den Namen ihres Herkunftsorts festzuhalten versuchten. Immer aber ist ein reizvolles Spiel, aufzuspüren, wo solche "Doubletten" existieren, und so hat sich Harry Hampel, nachdem er schon von den 118 über den Erdball verstreuten Berlins fünfundsechzig beschrieben hat, diesmal auf den Weg gemacht, Hamburg zu suchen. Er ist fündig geworden: in Schweden, in den Vereinigten Staaten, in Guyana und Surinam, in Brasilien und Südafrika - einundvierzigmal, wenn man großzügig die Hamburger Hallig dazurechnet. Einige Hamburgs - Farmen in der Einöde Südafrikas - machen einen recht jämmerlichen Eindruck, andere sind respektable Städtchen wie jenes in New Jersey, in dem die Polizisten als Wappen das Schloß eines nahe gelegenen Erlebnisparks für Kinder am Ärmel tragen (unser Bild), einige sind sogar berühmt: Hamburg im amerikanischen Bundesstaat Illinois, wo Jesse James und die Dalton-Brüder gerastet haben sollen, und Hamburg im Staat New York, wo angeblich der "Hamburger" erfunden wurde.
tg
*
"Von Hamburg über Hamburg nach Hamburg" von Harry Hampel. Verlag Die hanse, Hamburg 2001. 168 Seiten, 167 Abbildungen. Broschiert, 49,80 Mark, ISBN 3-434-52576-9.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main