Der französische Filmemacher Michel Gondry gilt seit den 1990er Jahren alseiner der kreativsten und erfolgreichsten Regisseure für Musikvideos. Seitden 2000er Jahren realisiert Gondry auch Langfilme. In der Wissenschafthat der Regisseur hauptsächlich aufgrund seiner Videoclips und des Films"Eternal Sunshine of the Spotless Mind" Aufmerksamkeit erfahren, eine ausführlicheUntersuchung seines filmischen OEuvres ist bisher ausgeblieben.Deshalb wird im ersten Teil des Buches unter Bezug auf die Auteur-TheorieGondrys heterogenes Gesamtwerk untersucht, bestehend aus Hollywood-Blockbustern und Arthaus-Spielfilmen, Dokumentationen, Musikvideos undWerbeclips. Das Augenmerk liegt dabei u.a. darauf, wie sich Gondry überEinbezug von digitalen Paratexten als Vertreter des kommerziellen Auteurismverstehen lässt. Zu Tage treten übergreifend-dominante Aspekte und Themenwie Kindheit, Erinnerung und insbesondere eine Bastelästhetik. Im zweitenTeil wird die hieraus abgeleitete "analoge Weltsicht" imSpannungsfeld desMedienumbruchs analog/digital verortet. Als Grundlage dienen hierbei einerseitsdie Digitalisierung des Kinos seit den 1990er Jahren und Theorien zumAnalogen andererseits, vor allem Lévi-Strauss' Konzept der Bricolage und OtlAichers Theorie des Handgemachten.