Hochmütige Bengalkatzen, treue Maine Coons, herrenlose Wildkatzen bevölkern Nina de Gramonts Erzählungen. Diese geheimnisvollen Tiere sind unbestechliche Zeugen und mitunter kaltblütige Verursacher von Beziehungskrisen. So findet eine junge Frau nicht nur eine vom Hauskater zerstückelte Elster, sondern entdeckt im selben Zimmer die gesammelten Pornomagazine ihres Mannes. Eine Schwangere dagegen erkennt sich in ihrem feindseligen Kater wieder, der ihren geistesgestörten Schwager, welcher ihr Haus auf den Kopf stellt, mit Raubtieraugen anstarrt. Und eine frustrierte Frischvermählte, die ihrem feinen Elternhaus nachtrauert, hegt ihr verzärteltes Kätzchen, bis ihr ein dahergelaufener Kater den wahren Sinn der Ehe zu erkennen hilft. Es sind allesamt junge Frauen, die in de Gramonts Erzählungen das Wort ergreifen. Sie befinden sich durchweg in einer Umbruchphase: Ob sie nun mit ihrem Partner ein neues Haus errichten, zugunsten der Karriere des Mannes umziehen oder ihr erstes Kind erwarten - sie sind ohne Halt, haben Ängste, sehnen sich nach Liebe und wollen sich wieder neu sammeln. Die atemberaubende amerikanische Landschaft in West wie Ost, die de Gramont kunstgerecht beschreibt, vermag ihnen Trost zu spenden. Aber Lösungen kommen nur auf vier samtweichen Pfoten daher ...