Sprachlich treffend geschrieben, inhaltlich gehaltvoll und mit animierenden Bildern
Ja, es geht um Südsteirische Genüsse, um Wein, um Buschenschanken und bodenständige Kost. Rupperti schildert, ausgehend von ihren bei ihren Großeltern in der Region Gamlitz verbrachten Sommern, Land und Leute, vor
allem aber die Menschen, Winzer ebenso wie Wirte. Doch es ist auch ein echtes Lexikon, erklärt sie…mehrSprachlich treffend geschrieben, inhaltlich gehaltvoll und mit animierenden Bildern
Ja, es geht um Südsteirische Genüsse, um Wein, um Buschenschanken und bodenständige Kost. Rupperti schildert, ausgehend von ihren bei ihren Großeltern in der Region Gamlitz verbrachten Sommern, Land und Leute, vor allem aber die Menschen, Winzer ebenso wie Wirte. Doch es ist auch ein echtes Lexikon, erklärt sie doch fachlich alle Rebsorten und die Bezeichnung „Steirische Terroir- und Klassikweingüter“. Es gibt Beiträge zum Thema, wie die Ausbildung heutzutage zu einem Winzer erfolgt oder über den Klapotetz. Im Kapitel „Die jungen Wilden“ schreibt sie über zwölf Winzer der neuen Generation, so beispielsweise Erwin und Hannes Sabathi, Armin Tement oder Daniel Jaunegg. Andere Themen sind Käferbohnen und „Frecher Sterz“ oder von Hauben und Hopfen.
Rupperti zieht mit dem Leser durch die Landschaft rund um Gamlitz von einer Buschenschank zur anderen, von einem Weingut zum anderen. In unterhaltsamer Weise in wohl gewählter Sprache bringt sie dem Leser diesen Teil der Südsteiermark näher, gleichzeitig lässt sie ihre eigenen Gefühle und Erinnerungen immer wieder einfließen.
Auch optisch ist das Buch in kleinerem Format sehr gelungen. Die Bilder von Arnold Pöschl sind durch die Bank aussagekräftig, farbenfroh und mit einem gekonnten fotografischen Auge gemacht. Bei jedem Kapitel finden sich Adressen mit Internetlink, von Buschenschanken über Weingüter, Gasthäuser bis hin zu Sehenswertem rund um das Kapitel Wein.
Und da bin ich jetzt aber auch schon beim Schönheitsfehler Nr. 1 des Buches: Da die Inhalte der Kapitel oft ineinanderfließen, weiß ich am Ende nicht mehr, wo war welcher Weinbauer beschrieben, wo welche Buschenschank. Das allein wäre nicht das Problem, weil es inhaltlich immer gut passt – nur, es fehlt ein Register, in dem ich nun zum gesuchten Objekt die Seitenzahl hätte. So bleibt mir nur, immer 190 Seiten durchzublättern. Schönheitsfehler Nr. 2 - im hinteren Einband ist eine eigentlich gute Karte vom Gebiet um Gamlitz. Nur, ich habe fast keinen im Buch erwähnten Ort auf dieser Karte gefunden, weil dieser darin nicht vermerkt ist. Mag sein, dass die erwähnten Orte sehr klein sind, aber mangels Hinweis „befindet sich nahe von …“, einem Ort, der vielleicht doch eingezeichnet ist, weiß ich eigentlich nicht genau, wo ich im Buch unterwegs war. Schade.