Sind Buecher lebensgefaehrlich? Man muss es wohl befuerchten, wenn man sieht, was mit dem biederen Oberpostrat Riedner aus Heidelberg passiert, der zum Schluss zwischen Bue-chern eingemauert sitzt wie in einem Gefaengnis und die Braille-Schrift bueffelt, als werde er demnaechst erblinden. Mit seinem
verrueckten Lesehunger hat er inzwischen die ganze Fami-lie angesteckt. Sein Sohn, der Jurastudent…mehrSind Buecher lebensgefaehrlich? Man muss es wohl befuerchten, wenn man sieht, was mit dem biederen Oberpostrat Riedner aus Heidelberg passiert, der zum Schluss zwischen Bue-chern eingemauert sitzt wie in einem Gefaengnis und die Braille-Schrift bueffelt, als werde er demnaechst erblinden. Mit seinem verrueckten Lesehunger hat er inzwischen die ganze Fami-lie angesteckt. Sein Sohn, der Jurastudent und Brieftraeger im Ferienjob muss sich mit aller Kraft dagegen wehren, dass ihn ein Buch, das der franzoesische Hilfssteuermann Lesueur vor zweihundert Jahren geschrieben und bebildert hat, nicht in die Tiefe der tasmanischen See hinabzieht.
Und den Frauen, mit denen der Autor uns in liebevollen Beschreibungen bekanntmacht – geht es ihnen deshalb gut, wirken sie deshalb so vital, weil sie wenig Buecher lesen?
Zwischen vielen Buechern wird Holmswerde besichtigt, das Badestaedtchen an der spröden Nordsee. Sebastian reist per ICE dorthin, um eine Liebe zu suchen, die er nicht findet. Doch dafür entdeckt er eine andere Liebe, die ihm im Getümmel der Ereignisse helfen soll, sich der heimtueckischen Gefahr des Buecherlesens zu entledigen.
Eine fantasievolle Erzählung, in einer intensive Sprache geschrieben, kompakt gefüllt mit Bildern. Der gebannte Leser hangelt sich einen straff gespannten Handlungsfaden entlang, um auf skurrilen Umwegen herauszufinden, ob Sebastian sich befreien wird.