Menschen haben sich die Arbeitskraft anderer Menschen immer schon durch mehr oder weniger Zwang zu sichern verstanden und sie tun das bis heute. Doch Menschen werden nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch im Versicherungs- oder Gesundheitswesen bewertet – oder eben auch entwertet. Beides wird, wenn sich nicht aus irgendwelchen Gründen die öffentliche Aufmerksamkeit besonders darauf richtet, auch eigentlich als normal empfunden und kaum hinterfragt. Wohl auch daher sind die Preise und Werte von Menschen von der Forschung nur wenig untersucht. Diesem Umstand will der vorliegende Band Abhilfe schaffen, indem in fruchtbarer Zusammenarbeit von Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart zusammengetragen werden, um sich zu einem Mosaik zusammenzufinden. Es geht dabei ebenso um die Frage, wer wen aus welchen Gründen und zu welchen Preisen „versklavt“ hat, wie auch um die Frage angeblich aus ökonomischen oder ethischen Gründen „unwerten“ Lebens und um die Frage, auf welcher Basis man heute und in Zukunft die Kosten der modernen Hochleistungsmedizin oder Katastrophenprävention „rechtfertigen“ kann – angesichts aktueller Herausforderungen allesamt zweifellos sehr gegenwärtige Fragen.