»Bis dahin war sein großes Ziel im Leben eine erfolgreiche Karriere als Mediziner gewesen. Doch mit dem geregelten Alltag und der größeren Verantwortung sowie seiner neuen Konzentrationsfähigkeit begann seine literarische Ambition wieder zu wachsen, und bald verdrängte sie alles andere.
Im Grunde
seines Herzens wollte Arthur Conan Doyle einfach nur Schriftsteller sein.
Und nun überlegte er,…mehr»Bis dahin war sein großes Ziel im Leben eine erfolgreiche Karriere als Mediziner gewesen. Doch mit dem geregelten Alltag und der größeren Verantwortung sowie seiner neuen Konzentrationsfähigkeit begann seine literarische Ambition wieder zu wachsen, und bald verdrängte sie alles andere.
Im Grunde seines Herzens wollte Arthur Conan Doyle einfach nur Schriftsteller sein.
Und nun überlegte er, eine Detektivgeschichte zu schreiben.«
Jeder weiß, was aus dieser Überlegung entstanden ist. Nicht auszudenken, wenn Arthur Conan Doyle einfach „nur“ Mediziner geblieben wäre!
Dieses Buch erzählt die Geschichte von Sherlock Holmes, von seinem allerersten Auftreten 1887 bis zur heutigen Zeit. In diesen 130 Jahren hat der Meisterdetektiv es geschafft, ein beständiges Phänomen zu sein, das sich gleichzeitig treu bleibt und sich doch immer wieder neu erfindet und dabei Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Das gelingt vermutlich nur jemandem, der „nie lebte und niemals sterben wird.“
Ein erheblicher Teil des Buchs befasst sich natürlich mit den Jahrzehnten, die Sherlock Holmes gemeinsam mit seinem Schöpfer Arthur Conan Doyle verbrachte. Dies beinhaltet eine Art Teil-Biographie Conan Doyles, die ausführlich alles behandelt, was in irgendeiner Form mit Holmes zu tun hatte, das übrige Werk nur am Rand erwähnt. Schließlich „lebte“ der Detektiv auch nach Conan Doyles Tod weiter, wurde nicht nur nie vergessen, sondern immer wieder neu umgesetzt, bearbeitet und weiterentwickelt.
Chronologisch verfolgt der Leser hier die ersten literarischen Werke, den ersten Auftritt Holmes auf einer Bühne, im Stummfilm, im Tonfilm, im Fernsehen, in der Werbung, in Ausstellungen und modernen Medien.
Wie war Conan Doyles Verhältnis zu seiner Figur? Nicht immer ungetrübt, so viel kann ich schon verraten. Wieviel oder wie wenig hat er zu der Mythenbildung rund um Holmes Figur beigetragen und welche Menschen waren daran durch die Zeiten hindurch ferner beteiligt? Erben, Verleger, Illustratoren, Schauspieler – die Liste ist lang. Für manche stand der Meisterdetektiv wirklich im Zentrum ihres Denkens und Handelns, für andere war er sichtlich nur ein Mittel, um damit Geld zu machen. Doch worin auch immer die Motivation bestand, das Resultat war ein andauernder Siegeszug um die ganze Welt.
Der Autor gilt als einer der führenden Sherlock-Holmes-Experten weltweit und ist Mitglied der „Baker Street Irregulars“. Als echter Sherlockianer versorgt er den Leser hier mit reichlich Fakten und Infos, verpackt aber all dies so, dass es zu einem fesselnd geschriebenen Ganzen wird.
Fazit: Ein faszinierender Überblick und ein Muss für alle Holmes-Fans.