Die ökonomische Transformation in der ehemaligen DDR wird gemeinhin verstanden als der Wechsel von einer Plan- in eine Marktwirtschaft. Nimmt man den Begriff des Marktes und verwendet ihn für einen Blick auf den Wandel, so liefert er die Frage nach der Orientierung der Akteure des Wandels. Diese sind in den Betrieben zu verorten, da nur dort zu sehen ist, wie sich eine neue ökonomische Ordnung auf einer Handlungsebene manifestiert. Carsten Kaven untersucht, welche Zwänge auf betrieblicher Ebene während der Abwicklung der DDR in einer historischen Ausnamesituation auf die Akteure wirkten und welche Handlungsmuster sie bedingten. Seine Machtanalyse betreibt er am ehesten im Sinne Foucaults als Mikrophysik und nicht als Instrument einer holistischen oder makrotheoretischen Betrachtung.