Längst gilt der New Yorker Broadway schon nahezu als Inbegriff für die amerikanische Musicalkultur - doch wie klingt er eigentlich, dieser Broadway-Sound? Und wie hat er sich im Lauf der Zeit entwickelt? Dieser Band untersucht den historischen Broadway-Sound anhand typischer Orchestrierungen verschiedener Broadway-Musicals des 20. Jahrhunderts. Dabei spielt neben musikalischen Einflüssen, insbesondere aus dem Jazz, auch der technische Fortschritt - etwa die zunehmende Nutzung von Mikrofonen - eine bedeutende Rolle. Auch das Prestige und die damit einhergehende Macht einzelner Persönlichkeiten, wie beispielsweise des Orchestrators Robert Russell Bennett, werden in die Analyse miteinbezogen. Durch einen Vergleich mit Neuauflagen und Compilations von Musicals aus den 1930er- und 1940er-Jahren wird aufgezeigt, inwieweit deren orchestraler Sound re-kreiert, imitiert oder auch glorifiziert wurde und welche Rolle die wechselvolle Rezeptionsgeschichte des Jazz dabei spielt.
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Zagozdzons präzise musiktheoretische und klangdramaturgische Analyse der orchestrierten Partituren bzw. der Piano-Conductor-Scores basiert auf reicher Sekundärliteratur. Es hat ein bisschen etwas von Cold-Case-Atmosphäre, mitzuverfolgen, wie die Autorin die Motive der Orchestratoren freilegt, warum diese auf welche Art und Weise dem Classical-Sound kreiert haben, und was für Hintergründe sie im Zuge ihrer Untersuchung aufdeckt. [...] Ein musikhistorischer Thriller. - Martin Bruny, in: musicals (August/September 2019), S. 87.