„Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich nur für Katzen.“
Warum aus lieben Samtpfoten nun gemeine Kratzbürsten werden, erfahren wir von der Katzentherapeutin Birga Dexel, die vielen aus den VOX-Sendung „Katzenjammer“ bekannt sein wird und auffällige Verhaltensmuster wieder in geregelte
Bahnen gedrechselt hat.
Interessant war für mich besonders, dass die Berlinerin wirklich…mehr„Erst schmeicheln, dann kratzen, das schickt sich nur für Katzen.“
Warum aus lieben Samtpfoten nun gemeine Kratzbürsten werden, erfahren wir von der Katzentherapeutin Birga Dexel, die vielen aus den VOX-Sendung „Katzenjammer“ bekannt sein wird und auffällige Verhaltensmuster wieder in geregelte Bahnen gedrechselt hat.
Interessant war für mich besonders, dass die Berlinerin wirklich qualifiziert in ihrem Beruf und kein Quereinsteiger, der vorher in einem ganz anderen Bereich tätig war und nun auf den gewinnbringenden Zug aufgesprungen ist, immerhin gibt es für das gleiche Probleme diverse unterschiedliche Lösungswege, deren Chancen abgewogen werden müssen.
Das Sachbuch bietet gutes Basiswissen, was für erfahrene „Futtergeber“ vielleicht keine neuen Erkenntnisse sind, aber Unentschlossene vielleicht noch mal in sich gehen lässt, bevor die „Katze in den Brunnen gefallen ist“, schließlich sind die Mäusefänger kein Teilzeithobby, sondern Lebewesen mit Bedürfnissen und Erwartungen.
Obwohl unser Haushalt keine Probleme mit Unsauberkeit durch Harn oder autoaggressives Verhalten hat, waren diese Kapitel interessant und helfen auch die subtilen Vorboten mit wachsamen Augen zu verfolgen oder im Freundeskreis einen Tipp zu geben, der im Zweifel das Zusammenleben der Mix-WG wieder lebenswerter und schöner macht, ohne das ein Tier abgeschoben oder gar eingeschläfert wird. Wobei ich mir noch Information zu einem Hund-Katze-Mensch-Haushalt gewünscht hätte, was gar nicht angesprochen wurde, aber dem ewigen Kampf von David gegen Goliath gleichkommt.
Die Bilder im Mittelteil zeigen auch eine persönliche Seite der Autorin, wenngleich Birga Dexel mir während der Lektüre zu verschlossen war und immer darauf bedacht war, alles korrekt zu beschreiben, sodass die persönliche Ader fehlte und in diesem Kontext einer verschüchterten Katze ähnelte – im Vergleich zu einem männlichen Hundetrainer, der viel lacht und Wärme verbreitet. Für die Arbeit mit den Katzen, wofür sie sich mit speziellen Yoga-Übungen vorbereitet, ist diese eher introvertierte Art aber der Schlüssel zum Erfolg, um das Vertrauen der verschreckten Miezen zu gewinnen.
Viele Erfahrungsberichte und der Erfolg ihrer Praxis geben den sanften Methoden mit Spiel, Konzentration und Belohnung recht; was aber den Einsatz von Bachblüten angeht, bin und bleibe ich skeptisch, weil es meiner Meinung nach auch dem guten Willen der Besitzer bedarf, um daran zu glauben – unser Haustier hat darauf leider in keiner Weise reagiert, und deshalb würde ich nicht noch einmal Geld dafür ver(sch)wenden.
Unsere Stubentiger sind wunderbare Wesen und gar nicht so ungezähmt wie ihre Vorfahren die erhabenen Löwen, denn die Felidae sind sehr aufmerksam und durchaus bereit Tricks per Klick zu erlernen, sofern es dafür ein schmackhaftes Leckerli gibt. Im April erscheint übrigens ein weiteres Sachbuch mit dem Fokus auf eben jenes Training. Also ran an die Clicker und danach ganz viel schmusen.