Von SpatzAnna HaifischIn den Hügeln von Santa Monica liegt das 'Von Spatz Rehab Center'. Eine Nervenklinik für Künstler und Angestellte des Showgeschäfts für deren Beruhigung der Nerven eine Schar von Psychiatern, Schwestern und Pflegern zur Verfügung stehen. Die Patienten sind dazu angehalten, sich an diesem Ort uneingeschränkt ihrer Genesung und künstlerischen Arbeit zu widmen. Hierfür stellt die Klinikleitung Atelierhäuser, einen Kunstbedarf, eine Kunsthalle und vieles mehr zur Verfügung. Die Klinikleiterin Margarete von Spatz kümmert sich liebevoll um ihre Pfleglinge, zu denen auch Walt Disney zählt, der sich im Laufe seines Aufenthalts mehr oder weniger vergeblich an verschiedenen Kunstwerken versucht. Während der zahlreichen Nachmittagsaktivitäten wie z.B. Maltherapie, Pinguindienst und Kneten sinniert Walt über sein Leben als Künstler. Wie konnte der Vater einer Maus seinen Verstand verlieren?"Ängstliche und weinerliche Künstler sind meist kooperativ und anspruchslos."Margarete von Spatz, Psychiaterin"Die Versorgung mit ballaststoffarmer Nahrung befreit unsere Pfleglinge recht zügig von der Erregung und Überspannung mit welcher sie hier für gewöhnlich eingeliefert werden."Claude Duprée, PflegerISBN 978-3-940304-97-168 Seiten, Farbe, 18 x 23 cm, Klappenbroschur, fadengeheftetca. 18,00 EUR (D) / 18,50 EUR (A)erscheint im Oktober 2015
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Großen Spaß hatte Rezensentin Katja Lüthge mit dem Comicdebüt von Anna Haifisch, die damit ihre an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst entstandene Abschlussarbeit vorlegt. Und einige der Panels würde sich die Rezensentin tatsächlich am liebsten an die Wand hängen, gesteht sie. Aber auch die in losen Episoden erzählte Geschichte rund um die titelgebende Nervenheilanstalt, in der von Schaffenskrisen gebeutelte Künstler ihre Seele baumeln lassen können, kommt bei der Kritikerin gut an: Dass die Künstler allesamt in Tiergestalt auftauchen - Walt Disney hat Vogelzüge, Tomi Ungerer stellt sich in Mausgestalt vor - verortet Lüthge vor dem Hintergrund französischer Comics, in denen die anthropomorphe Tiergestalt in vergangenen Jahren wieder popularisiert wurde. Alles in allem ein Comic von "überbordender Zeichenfreude" und damit von der Rezensentin wärmstens empfohlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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