Dieses Buch widmet sich dem einen Grundthema der biblischen Überlieferung: dem Bund. Es setzt sich aus Aufsätzen, Vorträgen und Seminarberichten, freien Reflexionen und einer Reihe von exegetischen Einzelstudien zusammen. Damit soll der Aussicht auf eine Erneuerung der Theologie entsprochen werden. Der Autor reflektiert die Grundsätze, die zur Trennung der Kirche vom Judentum geführt haben, und prüft die biblischen Grundlagen der kirchlichen Lehre daraufhin, ob sie die Prinzipien, denen folgend die Kirche sich vom Judentum getrennt hielt, bestätigen und begünstigen oder ob sie vielmehr einen Brückenschlag zwischen den Religionen nahelegen. Die heilige Schrift steht für einen Zusammenhang der Erinnerungen, der durch die aktuellen Ereignisse nicht verdeckt oder verdrängt, sondern erneuert und bestärkt wird. Immer mehr exegetische Beobachtungen bestätigen den Eindruck, dass auch das Neue Testament zu diesem Erinnerungszusammenhang gehört. Trotz unübersehbaren Impulsen der Entfremdung vom Judentum hätten die Jünger Jesu ohne beständigen Rekurs auf Thorah und Propheten weder seine Intention noch sein Schicksal verstanden. Er selbst hat ganz in der Verbindung mit der jüdischen Tradition gelebt und gedacht.