Die Arbeit folgt den Spuren Platons, Nietzsches und Schopenhauers in Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig . Es wird nachgewiesen, daß es sich bei der Übernahme von deren Theorien nicht um eine willkürliche Reihung philosophischer Versatzstücke handelt, sondern um die stringente Anordnung kohärenter Konzeptionen. Anschließend wird der Entwurf einer an dionysischer Überwältigung scheiternden Künstlerexistenz kontrastiert durch die Auseinandersetzung mit der Künstlergestalt Goethes in Manns Roman Lotte in Weimar . Während Aschenbach versucht, jede direkte Lebens- und Liebeserfahrung aus seiner Kunst zu verbannen, schildert Mann am Beispiel Goethes einen Künstlertypus, dem es gelingt, sein Erleben im Dienste der Kunst zu instrumentalisieren. Für Goethe bemißt sich der Wert eines Erlebnisses ausschließlich nach dessen symbolischem Gehalt und damit nach der Möglichkeit, es für seine Kunst zu verwerten.