Am 11. Oktober 1847 fuhr die erste Dampflokomotive in den Göppinger Bahnhof ein, knapp drei Jahre später schaffte der erste Zug die Überwindung der Geislinger Steige in Richtung Ulm. Es waren die bis dato größten Bauprojekte auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Göppingen. Landschaft, Orte und Lebenswelten der Menschen änderten sich innerhalb weniger Jahrzehnte.Erhöhte Mobilität und neue Transportmöglichkeiten entwickelten die Oberämter Göppingen und Geislingen hin zu einer stark industriellen Prägung. Nicht nur die direkte Route durch das Filstal war dabei maßgeblich. Gleich vier Nebenstrecken erschlossen bis zur endgültigen Stilllegung in den 1980er Jahren die Region und prägten lange den Verkehrsalltag der Bevölkerung: Süßen-Weißenstein, Geislingen-Wiesensteig, Göppingen-Schwäbisch Gmünd und Göppingen-Boll.Aber die Eisenbahn bietet im Spiegel der Kreisgeschichte viele Facetten: von den einspurigen Anfängen bis zum Ende der württembergischen Staatseisenbahnen 1920, vom Entstehen markanter Bahnhofsgebäude und neuer Ortsteile, von Deportationen und Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs zu den Flüchtlingstransporten der Nachkriegszeit, von technischen Neuerungen und dem erbitterten Kampf der Gemeinden um Haltepunkte oder Streckenbauten. Ebenso werden bedeutende Phasen der Verkehrstechnik und der zugehörigen Architektur greifbar.Mit rund 330, teilweise bislang unveröffentlichten Abbildungen bietet das Buch für Geschichts- und Eisenbahninteressierte eine kompakte Zusammenfassung der Eisenbahnhistorie des Kreisgebiets bis zur Gegenwart, ihre verkehrshistorischen Rahmenbedingungen und zudem einen ausführlichen Blick auf die Region kurz vor dem Eisenbahnbau. Nicht zuletzt vermitteln Auszüge aus Originaldokumenten, persönliche Erinnerungen und weitere Details lebendige Bilder der jeweiligen Epochen.
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