Die Idee des «Big Bang» hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Noch ist sie die favorisierte Theorie über den Beginn des Universums, möglicherweise aber nicht mehr lange. Denn wenn das Universum aus dem Urknall hervorging, woher kam er dann, und was war davor?
Eine unglaubliche Reise in die dunkelsten Tiefen der Vergangenheit und ein Blick in Gottes letzten Schlupfwinkel.
«Brian Clegg tritt in die Fußstapfen von Stephen Hawking.» Kirkus Reviews
Eine unglaubliche Reise in die dunkelsten Tiefen der Vergangenheit und ein Blick in Gottes letzten Schlupfwinkel.
«Brian Clegg tritt in die Fußstapfen von Stephen Hawking.» Kirkus Reviews
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2012Hinter den Anfang
Das Universum ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. So könnte das Motto für Brian Cleggs Buch "Vor dem Urknall" lauten, in dem der Autor versucht, dem Leser den Kosmos etwas näherzubringen - durch die ausführliche Behandlung elementarer Fragen, etwa, was das Universum eigentlich sei und wo es herrühre. Der Leser lernt den Urknall als die derzeit plausibelste Erklärung für seine Entstehung kennen. Doch langsam dämmert ihm, dass der Autor etwas anderes mit ihm vorhat. Zunächst sind es nur einzelne Hinweise, dass die "Lehre" vom Urknall nur eine Theorie sei und die Wissenschaftler letztlich gar nichts beweisen könnten. Im Übrigen arbeiteten ihre Verfechter in der Argumentation mit windigen Krücken. Nach zwei Dritteln des Buches, in denen immerhin ansprechend und kurzweilig dargestellt wird, wie das heutige Standardbild von der Geschichte des Kosmos entstand, landet der Autor schließlich bei dem vom Titel verheißenen Thema, indem er die modernen Konkurrenzmodelle zur Urknallthese darstellt - jenes Universum etwa, das aus einem anderen Universum vor dem Urknall hervorgegangen ist, oder das riesige "Multiversum", in dem es unzählige Parallel- und aus ihnen entstehende Babyuniversen gibt. Und dann zerfließt alles beim Übergang zu Universen, die überhaupt nur im Kopf des Betrachters existieren oder in Computern generiert wurden. Oder auch zu flachen Welten, in denen die dritte Dimension wie in einem Hologramm nur vorgegaukelt wird. Es ist ja sowieso nichts beweisbar. (Brian Clegg: "Vor dem Urknall". Eine Reise hinter den Anfang der Zeit. Aus dem Englischen von Hubert Mania. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2012. 352 S., geb., 19,95 [Euro].) G.P.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Universum ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln. So könnte das Motto für Brian Cleggs Buch "Vor dem Urknall" lauten, in dem der Autor versucht, dem Leser den Kosmos etwas näherzubringen - durch die ausführliche Behandlung elementarer Fragen, etwa, was das Universum eigentlich sei und wo es herrühre. Der Leser lernt den Urknall als die derzeit plausibelste Erklärung für seine Entstehung kennen. Doch langsam dämmert ihm, dass der Autor etwas anderes mit ihm vorhat. Zunächst sind es nur einzelne Hinweise, dass die "Lehre" vom Urknall nur eine Theorie sei und die Wissenschaftler letztlich gar nichts beweisen könnten. Im Übrigen arbeiteten ihre Verfechter in der Argumentation mit windigen Krücken. Nach zwei Dritteln des Buches, in denen immerhin ansprechend und kurzweilig dargestellt wird, wie das heutige Standardbild von der Geschichte des Kosmos entstand, landet der Autor schließlich bei dem vom Titel verheißenen Thema, indem er die modernen Konkurrenzmodelle zur Urknallthese darstellt - jenes Universum etwa, das aus einem anderen Universum vor dem Urknall hervorgegangen ist, oder das riesige "Multiversum", in dem es unzählige Parallel- und aus ihnen entstehende Babyuniversen gibt. Und dann zerfließt alles beim Übergang zu Universen, die überhaupt nur im Kopf des Betrachters existieren oder in Computern generiert wurden. Oder auch zu flachen Welten, in denen die dritte Dimension wie in einem Hologramm nur vorgegaukelt wird. Es ist ja sowieso nichts beweisbar. (Brian Clegg: "Vor dem Urknall". Eine Reise hinter den Anfang der Zeit. Aus dem Englischen von Hubert Mania. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2012. 352 S., geb., 19,95 [Euro].) G.P.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
So möchte sich Burkhard Müller das Universum dann doch nicht erklären lassen. Laut Müller fehlt es dem Autor an einem Kantschen Begriff von Raum und Zeit, an erkenntnistheoretischen Basisüberlegungen also. Unschuld des Denkens, nennt Müller das. Für ein Buch, das mit Welterklärungsversuchen umgeht, keine so gute Voraussetzung. Immerhin: Dass es der "Big Bang" nicht war, wird deutlich. Doch ob "Big Freeze", "Big Bounce" oder "Big Crumple" - dem Rezensenten werden die Alternativen allzu unbekümmert als "unüberprüfbares Zeug" präsentiert. Wo kämen wir da hin, meint er, so ohne Erhabenheit des Anfangs und ohne Problematisierung eines Begriffes wie "Dimension"?
© Perlentaucher Medien GmbH
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