Die politisch-territoriale Abgrenzung der Europäischen Union an ihren Außengrenzen bringt tief greifende Veränderungen für die östlichen Nachbarstaaten mit sich. Kristine Müller thematisiert diese Abschottung in ihrer Wirksamkeit einer sozialräumlichen Grenzziehung und untersucht ihre Auswirkungen auf die alltäglichen Praktiken von grenzüberschreitend handelnden Akteuren in Russland und der Ukraine. Aus sozialgeographischer Perspektive zeigt die Autorin, wie differenzierte Auswirkungen der Schengen-Regulierungen zur Verstärkung bereits bestehender sozialer Ungleichheitsstrukturen in der Grenzbevölkerung führen.