Inhalt:
Wieder hat sie ein Kerl verlassen, sie gewöhnt sich langsam daran. Dass er aber über sie lästert, trifft sie tief. Sie fühlt sich verloren. Doch noch mehr, als sie Jan trifft, in seine Augen sieht und versinkt. Hat sich die Welt jemals gedreht vorher? Doch das ist etwas, was sie nicht darf.
Es ist schlecht für sie. Er ist schlecht. Drogen, Alkohol und schlimmeres werfen sie ihm vor. Doch…mehrInhalt:
Wieder hat sie ein Kerl verlassen, sie gewöhnt sich langsam daran. Dass er aber über sie lästert, trifft sie tief. Sie fühlt sich verloren. Doch noch mehr, als sie Jan trifft, in seine Augen sieht und versinkt. Hat sich die Welt jemals gedreht vorher? Doch das ist etwas, was sie nicht darf. Es ist schlecht für sie. Er ist schlecht. Drogen, Alkohol und schlimmeres werfen sie ihm vor. Doch Ronias Herz sagt etwas anderes. Kann dem Sog nicht entkommen, den er in ihre Richtung wirft, ohne es zu wollen. Die Tage verlaufen schemenhaft, nur wirklich klar sind Momente, in denen sie ihn sieht. Immer zufällig, nie gewollt. Auf der anderen Seite vom Fluss, wo sie sich alleine wägen. Doch Augen gibt es überall. Streit ist vorprogrammiert. Mit ihren Eltern, mit Jonas, alle Stabilität gerät ins Wanken. Aber er ist wie Atem holen, nichts, was man abstellen kann und doch es gibt Situationen, in denen man scheinbar auch das muss: Aufhören zu atmen.
Meine Meinung:
Ein Buch, für das man irgendwie keine richtigen Worte finden will. Es gibt einfach keine Beschreibung, die zutreffen würde. Es klingt alles irgendwie zu banal, kann nicht beschreiben, wie dieses Wattegefühl ist, dass einen einwickelt beim lesen, aus dem man auch nicht hinaus möchte. Es bringt einen weder zum lachen noch zum weinen. Man saugt es eher in sich auf. Atemlos, ein bisschen wie berauscht. Es ist so völlig anders. Gut anders.
Ich gebe zu, nach Dornenherz war ich sehr skeptisch, ob ich jemals wieder etwas von der Autorin lesen wollte. Überging das nächste Buch. Doch dieser Titel hier sprang mir in die Augen und krallte sich fest. Er sagt so viel und doch gar nichts, machte mich so neugierig. Genau wie die Beschreibung. Wieder hoffte ich, einen Hauch dessen zu spüren, was Splitterherz und Scherbenmond mir damals brachte. Doch der Hauch kam nicht, eher schon war es ein Orkan. Denn dieses Buch brachte das, was mir damals so gefiel. Das nicht greifbare, das etwas unwirkliche und dennoch so real präsente.
Ronias Atemlosigkeit, das abstumpfen, das abwarten der Tage bis zum nächsten Treffen, das nie berechenbar war. Ihre Umwelt, die vermeintlichen Kleinigkeiten, die im täglichen Leben so wichtig sind, die zu einem unwichtigen Brei zermatschen und wie Klebstoff an den Füßen zu spüren sind. Wie gut konnte ich das nachvollziehen. Fühlen, ja das konnte ich mit Ronia. Diese Hoffnungslosigkeit, der Taumel, die Spannung, alles war so zum greifen nah. Oft gab es Momente, wo ich bedauerte. Jonas, Johanna und auch Ronia. Doch auch für mich wurden diese Momente unwirklich, unwichtig. Wie Ronia fieberte ich nur bis zum nächsten Treffen, das sie jedes Mal weiter zurück warf und doch so viel gab.
Ein Zitat: "Er umarmt mich, ist das wirklich wahr? Jan umarmt mich - und in diesem Augenblick ist er alles für mich, Geliebter, Freund, Bruder, Engel. Seelengefährte. Zu viel und zu schön." ... sehr aussagekräftig für das Buch, wie ich finde!
Ronia ist stark. Wie stark, das weiß sie selbst gar nicht, merkt es nicht. Fühlt sich schwach. Doch nach und nach entwickelt sie ein Gefühl dafür, dass sie nicht immer stark sein muss, dass sie auch nachgeben kann ohne zu verlieren, dass Leitung nicht immer aus Befehlen bestehen muss. Es ist schön, ihre Entwicklung zu erleben, so ganz nebenbei. Ihr Erwachen zu verfolgen, ihren Weg ein Stück zu begleiten.
Und dann etwas, was alles durcheinander wirft. Das so viel Hoffnungslosigkeit mit sich bringt. So viel Endgültigkeit, dass es eigentlich keinen Ausweg gibt. Oder doch? Aber das, das müsst Ihr selbst er"lesen" :)
Fazit:
Ein Buch, das nicht wirklich greifbar ist. Und dennoch so tief und nachhaltig nach einem greift, dass es atemlos zurücklässt. So, wie sich die Protagonistin immerzu fühlt. Das einen einhüllt, umarmt, verschluckt - und von dem man auch nicht losgelassen werden möchte. Bestimmt nichts für jedermann und dennoch sollte es jeder versuchen, um auch nur einen Hauch dessen zu fühlen.