Spannender Bochum-Krimi mit interessanten Einblicken in die Arbeit der Bewährungshilfe
Auch in seinem neuesten Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen doch eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe.
Der Autor ist selber auf diesem Gebiet tätig, die entsprechende Fachkunde merkt man dem Buch dann auch…mehrSpannender Bochum-Krimi mit interessanten Einblicken in die Arbeit der Bewährungshilfe
Auch in seinem neuesten Krimi liefert Peter Märkert neben einer spannenden Geschichte wieder interessante Einblicke in ein Thema, das in Kriminalromanen doch eher selten behandelt wird: die Bewährungshilfe. Der Autor ist selber auf diesem Gebiet tätig, die entsprechende Fachkunde merkt man dem Buch dann auch jederzeit an.
Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden der Reihe um Marie Marler und Christian Kramer braucht man für das Verständnis der Geschichte nicht, alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren in Gänze nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, zumal auch diese bereits beste Krimiunterhaltung liefern.
Der neue Klient der Bewährungshelferin Marie Marler ist der Physiotherapeut Paul Kersteen, der wegen des sexuellen Missbrauchs an einem Kind verurteilt wurde, Obwohl er die Tat zunächst gestanden hat, beteuert er nun auch nach Verbüßung seiner Freiheitsstrafe, unschuldig zu sein und Opfer einer Intrige geworden zu sein. Während Marie dazu tendiert, ihm zu glauben, sieht ihr Freund, Hauptkommissar Christian Kramer, der für die Überwachung rückfallgefährdeter Sexualstraftäter zuständig ist, die Sache ganz anders.
Das Buch besticht durch seinen Realismus, einen packenden Schreibstil und die klug aufgebaute Geschichte, die zudem am Ende überzeugend aufgelöst wird. Die handelnden Personen sind lebensnah beschrieben und äußerst vielschichtig angelegt. Bei Paul Kersteen bleiben bis zum Schluss Zweifel, ob man ihm wirklich glauben kann. Und auch der Kinderarzt Kai Rista, der von Kersteen beschuldigt wird, bleibt lange Zeit ziemlich undurchsichtig. So kann man hier herrlich mitraten, ob eher Marie oder doch Christian mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Und für Kenner der Stadt Bochum macht der Lokalkolorit, den der Autor immer wieder in das Geschehen einstreut, die Geschichte noch ein ganzes Stück lebendiger.
Wer auf spannende Krimis mit realitätsnahen Geschichten, die auch ohne große Actionelemente auskommen, steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.