Das Bauen mit vorgefertigten Elementen - im Geschosswohnungsbau schon lange üblich - wird in Zeiten steigender Lohnkosten auch für Einfamilien- und Reihenhäuser immer interessanter. Vorgefertige Wand-, Decken- und Dachelemente bis hin zur kompletten Raumzelle gewährleisteten hohen Qualität und können auf der Baustelle in kürzester Zeit montiert werden. Wie die Beispiele zeigen, müssen dabei entgegen landläufigen Vorstellungen keine Abstriche an der Originalität und Individualität der Gestaltung gemacht werden.
Anton Graf erläutert die Grundlagen des Planens und Bauens mit Vorfertigung und zeigt dessen Möglichkeiten anhand von 24 Projekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Projekte werden mit einheitlich neu gezeichneten Plänen sowie zahlreichen Außen- und Innenaufnahmen ausführlich dokumentiert. Eine wertvolle Planungshilfe für Architekten, Bauherren und Bauträger!
Anton Graf erläutert die Grundlagen des Planens und Bauens mit Vorfertigung und zeigt dessen Möglichkeiten anhand von 24 Projekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Projekte werden mit einheitlich neu gezeichneten Plänen sowie zahlreichen Außen- und Innenaufnahmen ausführlich dokumentiert. Eine wertvolle Planungshilfe für Architekten, Bauherren und Bauträger!
Individuelle und kreative Lösungen mit Modulen aus der Werkhalle
Am Hang, mitten im Siedlungsbrei rot und braun gedeckter Einfamilienhäuser, ist ein Raumschiff gelandet. Die Glasfassaden der zwei aufeinander ruhenden flachen Schachteln spannen sich weit über den grünen Rasen. So weit, dass das in Beton gefasste Ufo auf der einen Seite wieder sanft in den Hügel eintaucht. So kann das eigene Zuhause auch aussehen - und trotzdem bezahlbar sein.
Das geht, weil die Einzelteile des eleganten Bauwerks bereits vorab in einer Montagehalle produziert wurden. Wie Trophäen sammelt der Nürnberger Architekt Anton Graf herausragende Beispiele dieses Konstruktionsverfahrens in seinem Buch „Vorgefertigte Einfamilien- und Reihenhäuser”. Es geht dabei nicht um Konfektionsware, also die üblichen Fertighäuser von der Stange, sondern um ökonomisch und kreativ gestaltete Individuallösungen aus Elementen, die andernorts zusammengefügt wurden. Die Vorteile, sagt Graf, liegen auf der Hand: Wenn Wände und Parzellen in der Werkhalle wachsen, ist das rationeller, schneller und damit kostengünstiger, das Material nicht wochenlang der Witterung ausgesetzt. Treibt man jetzt noch einen experimentierfreudigen und seriösen Architekten auf, kann das Spiel mit Raumzellen, Platten- und Skelettkonstruktionen beginnen. Wie vielseitig das Ergebnis ist, zeigt Graf an 24 Beispielen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland. Er dokumentiert die Planungsschritte und begleitet sie mit maßstabgetreuen Grundrissen, glänzenden Bau- und Montagefotos samt Kosten- wie Zeitplänen.
Mit diesem Leitfaden macht er Mut zum Wagnis. Denn das scheint das nonkonformistische Bauen mit vorproduzierten Versatzstücken noch immer zu sein. So bei einem rollstuhlgerechten Eigenheim aus verleimten Dreifachschichtplatten, dem kühnen Projekt einer Schweizer Familie. Erst der dritte Statiker ließ sich auf das Unternehmen ein. Im Gegensatz zu zig angefragten Firmen, die das Angebotsformular unausgefüllt zurückschickten.
Andrea Schlaier
Anton Graf, Vorgefertigte Einfamilien- und Reihenhäuser 128 Seiten, 150 Abbildungen, 70 Pläne, Callwey Verlag, 39,95 Euro.
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