Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 6,00 €
  • Gebundenes Buch

Haupts Prosaband Vorhut, 1989 im Pariser Exilverlag Kultura posthum veröffentlicht, enthält Texte aus den Jahren 1944-1975. Sie lesen sich wie Bruchstücke, wie Mosaiksteine eines ungeschriebenen Romans. Wie es möglich sei, auf so universale Weise zu schreiben, daß es im Ohr eines jeden Lesers Widerhall findet, und doch dem Authentischen, Exotischen, den unreduzierbaren Details treu zu bleiben - die Frage hat Haupt (1907-1975) gequält; er war überzeugt, diesem Anspruch nicht zu genügen. Die Leser dieses Buches werden ihm widersprechen.

Produktbeschreibung
Haupts Prosaband Vorhut, 1989 im Pariser Exilverlag Kultura posthum veröffentlicht, enthält Texte aus den Jahren 1944-1975. Sie lesen sich wie Bruchstücke, wie Mosaiksteine eines ungeschriebenen Romans. Wie es möglich sei, auf so universale Weise zu schreiben, daß es im Ohr eines jeden Lesers Widerhall findet, und doch dem Authentischen, Exotischen, den unreduzierbaren Details treu zu bleiben - die Frage hat Haupt (1907-1975) gequält; er war überzeugt, diesem Anspruch nicht zu genügen. Die Leser dieses Buches werden ihm widersprechen.
Autorenporträt
Zygmunt Haupt, 1907 in Ulaszkowce am Seret (heute Ukraine) geboren. Studium der Architektur in Lemberg, seit 1939 Soldat, zunächst in Ungarn, dann in Frankreich und England. 1946 übersiedelte er in die USA und arbeitete ab 1951 für Voice of America. 1963 erschien in Paris sein Erzählband Ein Ring aus Papier, die einzige Publikation zu Lebzeiten. Haupt, der auch Maler war, starb 1975 in Winchester/Virginia.

Esther Kinsky wurde in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Lyrik, Essays und Erzählprosa ebenso umfasst wie Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kleist-Preis 2022.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Seinen hundertsten Geburtstag würde der in Polen geborene, später in die USA ausgewanderte und dort 1975 gestorbene Autor Zygmunt Haupt in diesem Jahr feiern. Darauf, dass er auch hierzulande bekannt wird, hat er lange warten müssen. Der Verlust aber, versichert der Rezensent Lothar Müller, liegt ganz auf unserer Seite, die wir so lange keine Leser Haupts sein durften. Dieser Autor, versichert er, war mit allen Wassern der Moderne gewaschen, er schätzt die Abschweifung und den Bewusstseinsstrom, ohne darüber aber je zum Langweiler zu werden. Versammelt sind in diesem Band Erzählungen aus den vierziger aber auch aus den sechziger Jahren. Von großer Bedeutung ist als Gegenstand die polnische Zwischenkriegszeit. Haupts Beschreibungs- und Detailgenauigkeit kann Müller nur bewundern, die Dialoge nicht weniger. Auch die Übersetzung ist, wie er findet, "makellos" ausgefallen. Bleibt nur eine unmissverständliche Aufforderung: "Haupt lesen!"

© Perlentaucher Medien GmbH