Welche Kirchen gibt es auf der Welt? Wie sind sie verfasst, wie sieht ihr inneres Leben aus? Schleiermacher, selbst an vielen kirchenpolitischen Auseinandersetzungen beteiligt, meinte, dass angehende Pfarrer darüber Bescheid wissen müssten, und hielt Vorlesungen über die kirchliche Geographie und Statistik, d. h. die Kirchenkunde der Gegenwart. Diese Vorlesungen, durch Manuskripte Schleiermachers und seiner Studenten dokumentiert, werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Überaus beeindruckt zeigt sich Rezensent Martin Ohst von diesem im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe der Werke Friedrich Schleiermachers (1768-1834) erschienenen Band, der die "Vorlesungen über die kirchliche Geographie und Statistik" des Theologen, Philosophen und Pädagogen präsentiert. Der von Simon Gerber herausgegebene Band bietet Ohst zufolge nicht nur eine "sehr sorgfältige" Vorlesungsnachschrift aus dem Jahr 1927, sondern auch Schleiermachers Kollegvorbereitungen. Ein großes Lob spendet er dem Herausgebers, der die schwer lesbaren Texte in mühevoller Kleinarbeit entziffert, Zitate und Exzerpte penibel nachgewiesen und wertvolle Verständnishilfen sowie eine informative Einleitung beigesteuert hat. Ohst betont, dass der Band nicht nur für Experten von Interesse ist. Denn mit seiner "Kirchlichen Geographie und Statistik" konzipiere Schleiermacher das, was sich im Verlauf des 19. Jahrhundert zur vergleichende Konfessionskunde entwickelte - eine Gesamtdarstellung aller christlichen Kirchentümer, die deren Frömmigkeit, Theologie und Verfassung in ihrer wechselseitigen Bezogenheit und in ihrem politisch-sozialen Kontext schildere. Schleiermachers konzeptioneller Zugriff auf den Stoff würdigt Ohst als "originell und bis heute bedenkenswert".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die Bedeutung Schleiermachers für eine seriöse ökumenische Theologie ist bis anhin kaum hinreichend gewürdigt worden. Die - wirkungsgeschichtlich lange Zeit vernachlässigten - Ausarbeitungen des überaus vielseitigen Theologen zur 'kirchlichen Statistik' geben einer ernsthaften ökumenischen Verständigungsarbeit ihre empirische Basis." -- Eberhard Jüngel in: Neue Zürcher Zeitung 3/2006
"Als früher Vorläufer empirischer Religionssoziologie beschäftigt sie [die Ausgabe] sich im materialreichem Vergleich mit dem gegenwärtigen Zustand der Religionen und christlichen Kirchen weit über das alte Europa hinaus. In allen Bänden leiten die ''Historische Einführung'' und der ''Editorische Bericht'' verlässlich in Entstehungskontext, Editionsgeschichte und zeitgenössische Rezeption ein; die Texte werden mustergültig mit textkrit. und Sachapparat präsentiert und mit hilfreichen Verzeichnissen und Registern versehen."
Marion Schmaus in: Germanistik 3-4/2009
"Die Bedeutung Schleiermachers für eine seriöse ökumenische Theologie ist bis anhin kaum hinreichend gewürdigt worden. Die - wirkungsgeschichtlich lange Zeit vernachlässigten - Ausarbeitungen des überaus vielseitigen Theologen zur 'kirchlichen Statistik' geben einer ernsthaften ökumenischen Verständigungsarbeit ihre empirische Basis."
Eberhard Jüngel in: Neue Zürcher Zeitung 3/2006
Marion Schmaus in: Germanistik 3-4/2009
"Die Bedeutung Schleiermachers für eine seriöse ökumenische Theologie ist bis anhin kaum hinreichend gewürdigt worden. Die - wirkungsgeschichtlich lange Zeit vernachlässigten - Ausarbeitungen des überaus vielseitigen Theologen zur 'kirchlichen Statistik' geben einer ernsthaften ökumenischen Verständigungsarbeit ihre empirische Basis."
Eberhard Jüngel in: Neue Zürcher Zeitung 3/2006