Die vorliegende Monografie aus dem Nachlass Manfred Riedels ist Friedrich Nietzsches Lehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen gewidmet. Sie rührt an das Zentrum von Nietzsches Denken, an die Kraftfelder zwischen Antike und Moderne, in denen sein Denken wie kein zweites gegründet ist. Riedel versteht die Lehre von der ewigen Wiederkunft als Nietzsches Lehre von der Zeit. Sie ist zugleich, in Abkehr von den Konzepten der Aufklärung, die ein Ziel der Geschichte postulieren, der Schlüssel zu einer neuen, zweiten Aufklärung nach dem Scheitern der großen Geschichtsutopien. Die Auslegung…mehr
Die vorliegende Monografie aus dem Nachlass Manfred Riedels ist Friedrich Nietzsches Lehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen gewidmet. Sie rührt an das Zentrum von Nietzsches Denken, an die Kraftfelder zwischen Antike und Moderne, in denen sein Denken wie kein zweites gegründet ist. Riedel versteht die Lehre von der ewigen Wiederkunft als Nietzsches Lehre von der Zeit. Sie ist zugleich, in Abkehr von den Konzepten der Aufklärung, die ein Ziel der Geschichte postulieren, der Schlüssel zu einer neuen, zweiten Aufklärung nach dem Scheitern der großen Geschichtsutopien. Die Auslegung antwortet auf die Versuchungen und Verfluchungen der Geschichte im Sinne Nietzsches mit dem Weg ins Überhistorische, das sich in der werdenden und vergehenden Zeit einstellt. Die ewige Wiederkunft verweist nicht auf Grundwahrheiten, sondern auf eine Grundwahrscheinlichkeit der Zeitlichkeit selbst, die grundsätzlich allmenschlich ist und sich jedem nachdenkenden Leben öffnen kann. Riedels Interpretation kulminiert in der Deutung des Torweg-Gleichnisses Nietzsches, dem bereits Martin Heidegger eine Interpretation gewidmet hatte. Jene von Riedel, die auf die Wegbahn des ganzen Werkes hin durchsichtig ist, steht ihr gleichrangig zur Seite.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Manfred Riedel, geb. 1936. Schüler von Ernst Bloch und Hans Mayer in Leipzig, von Hans-Georg Gadamer, Arthur Henkel, Karl Löwith, Werner Conze in Heidelberg. Lehrtätigkeit in Saarbrücken, Marburg, Erlangen-Nürnberg, Jena, Halle-Wittenberg. Gastprofessur in New York, Rom, Turin, Venedig, Atlanta. Wichtigste Veröffentlichungen: Theorie und Praxis im Denken Hegels (1965, 1978²)
Friedemann Sprang (geb. 1941) betreut den schriftlichen Nachlass von Manfred Riedel.
Harald Seubert ist Ordentlicher Professor an der Adam Mickiewicz-Universität Poznan (Posen), Polen und lehrt seit 2010 zudem Philosophie an den Universitäten Bamberg und München, sowie an der Münchener Hochschule für Politik. Neben seiner akademischen Tätigkeit ist Seubert seit 1995 als Vortragsredner, ebenso als Gutachter im In- und Ausland tätig.
Inhaltsangabe
- Vorwort
- Präludium: Das Dunkel des gelebten Augenblicks
- Einleitung
Erster Teil: Konzeptionen
I. A us der Erfahrung des Denkers
- Der Kampf mit Gedanken-Personen
- Denkerfahrungen: Vorentwürfe zum Wiederkunftsgedanken
II. West-östliches Gelände: Die Einheit von Lehre und Leben
- Begründungsform des Gedankens oder Kants
- Zoroaster und Nietzsches Zarathustra
- Personifikationen des Gedankens oder die Lehre als Lebensform
III. Zwischen den Zeiten Janus, der Gott mit den zwei Gesichtern, oder die Wiederkunft des Ungleichen Vermenschlichung der Geschichte
IV. Der Zwiespalt in der Gedankenkonzeption
- Willensfreiheit und Fatum: Gedankenkeime am Anfang von Nietzsches Denkweg
- Zwischen naturwissenschaftlichen und pantheistischen Denkformen
V. Das Doppelgesicht der Grundlehre
- Denken, Dichten, Schaffen: Lob der Vergänglichkeit
- Wiederkunft oder Wiederkehr?
- Der Gedanke in seiner sprachlichen Doppelform
Zweiter Teil: Ursprünge
I. Alltägliches und Mythisches in Nietzsches Zeitverständnis
- Zeitlichkeit und absolutes Werden
- Einkehr ins Verschiedene oder Rückkehr ins Gleiche?
II. Hören auf den Gesamtklang der Welt: Interpretationen anfänglicher Denkerfahrungen