Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Fakultät I - Geistes- und Bildungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Studie stellt eine Weiterentwicklung akademischer Theorieproduktion zu vorurteilsbewusster Bildung dar. Anhand eines Beispielhorts in Mecklenburg-Vorpommern werden diskriminierender Ausgrenzungspraktiken im Hort analysiert und die Bedeutsamkeit vorurteilsbewusster Aus- und Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte herausgearbeitet. Daran anschließend werden Herausforderungen für eine Verstetigung sowie konkrete Möglichkeiten einer Anwendung erarbeitet. Im Fokus dabei steht die Extraktion subjektiver Einstellungen der Fachkräfte zu Ausgrenzung und Diskriminierungsprozessen im Hort sowie Rahmenbedingungen, die von den Fachkräften in Bezug auf das Thema der Arbeit bedeutsam gemacht werden. Innerhalb der Studie werden zehn Expert*inneninterviews von Fachkräften aus unterschiedlichen Disziplinen ausgewertet und mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring sowie interpretativer Methoden nach Jean-Claude Kaufmann ausgewertet. Interdisziplinäre Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Erziehungs- und Bildungsinstitutionen Räume sind, in denen Vorurteile, Stereotype und Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen verschiedener Zugehörigkeiten reproduziert werden. Dies hat insbesondere auf junge Kinder negative Effekte, da sie entweder in ihrer Identitätsentwicklung und der Teilhabe am pädagogischen Alltag behindert werden oder bereits früh lernen, Diskriminierung gegen benachteiligte Kinder auszuüben. Pädagogischen Fachkräften kann hierbei eine wichtige Schlüsselfunktion beigemessen werden, da sie eine Vorbildfunktion für Kinder erfüllen und den Alltag sowie das Miteinander in Grundschule und Hort ausgestalten. Dennoch existieren keine flächendeckenden Reflexions- und Weiterbildungsräume, in denen Fachkräfte sich mit der eigenen Verstrickung in gesellschaftliche Ungleichgewichte beschäftigen und ihre pädagogische Praxis diesbezüglich reflektieren können. Bildungsarbeit mit intersektionalen Ansätzen kann der Diskriminierungsrealität, die in deutschen Bildungs- und Erziehungseinrichtungen bei gleichzeitigem Diskriminierungsverbot herrscht, gerecht werden. Der Ansatz vorurteilsbewusster Bildung ist besonders anschlussfähig für Antidiskriminierungsarbeit im Hort, da er die individuelle Rolle in gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen ebenso berücksichtigt, wie strukturelle Auswirkungen dieser.
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