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Maja Turowskaja hat ab Mitte der Neunziger über zehn Jahre lang für die Feuilletons der NZZ und FAZ aus aktuellen Anlässen vornehmlich zu filmischen, literarischen und weiteren kulturellen Themen und Ereignissen im postsowjetischen Russland geschrieben. Diese Texte liegen nun chronologisch versammelt vor.Immer wieder führen ihre Texte den Blick zurück in die 1930er Jahre, die 'schwankten' zwischen Stalins »Großem Terror« und seinen »rosa Zeiten« - also in jene Zeiten, die schlicht beides zugleich und miteinander waren. Turowskaja rückt genau diese 'Ambivalenz' - durch ironische Brechungen - im…mehr

Produktbeschreibung
Maja Turowskaja hat ab Mitte der Neunziger über zehn Jahre lang für die Feuilletons der NZZ und FAZ aus aktuellen Anlässen vornehmlich zu filmischen, literarischen und weiteren kulturellen Themen und Ereignissen im postsowjetischen Russland geschrieben. Diese Texte liegen nun chronologisch versammelt vor.Immer wieder führen ihre Texte den Blick zurück in die 1930er Jahre, die 'schwankten' zwischen Stalins »Großem Terror« und seinen »rosa Zeiten« - also in jene Zeiten, die schlicht beides zugleich und miteinander waren. Turowskaja rückt genau diese 'Ambivalenz' - durch ironische Brechungen - im postsowjetischen Russland der neunziger Jahre als Fortführung nicht erlöster, d.h. aktuell wirksamer Geschichtsmächtigkeiten in den Fokus. Und zwar als offene Frage der Entwicklung des Landes in Richtung des Kapitalismus.Gleichgültig, ob es sich um Themenfelder aus der Zarenzeit oder aktuellen der 1990er handelt, alles wird durch die »Wespentaille« der Stalinära gefädelt. Zu klären wird erst im Kopf des Lesers ihrer Texte sein, ob es die Technik von Turowskajas Ironie ist, die diese ungeheuer spannenden Verbindungen erst hervorbringt - oder aber dieselben einer historischen Ironie selbst zu verdanken sind, die die Stalin-Zeit jener Jahre zwischen urbaner Verbürgerlichung, Kulakenterror und Kampf gegen das Dritte Reich verkörperte. Oder ob erst durch die Technik der Autorin eine kongeniale Verbindung mit einer historischen Ironie ermöglicht wird, eines der größten Desaster des 20. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen und die Frage zu stellen: Was daran ist heute überwunden - und was ist unerledigt und wirkt somit [unbewusst] weiter?
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