Die Missa in c KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart ist ein Faszinosum. Allein schon von "der" Messe zu sprechen, ist ungenau, liegt doch im Grunde nicht mehr vor als ein musikalischer Torso, voller Rätsel und Probleme - und voll großartiger Musik. Seit dem 19. Jahrhundert wurden Versuche unternommen, Mozarts Fragment aufführbar zu machen. Je nach Entstehungszeit und Hintergrund des Bearbeiters klingen diese Rekonstruktionen recht unterschiedlich, oftmals tritt die individuelle Handschrift des jeweiligen Bearbeiters deutlich zu Tage. Nun haben Frieder Bernius und Uwe Wolf eine neue Edition der…mehr
Die Missa in c KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart ist ein Faszinosum. Allein schon von "der" Messe zu sprechen, ist ungenau, liegt doch im Grunde nicht mehr vor als ein musikalischer Torso, voller Rätsel und Probleme - und voll großartiger Musik. Seit dem 19. Jahrhundert wurden Versuche unternommen, Mozarts Fragment aufführbar zu machen. Je nach Entstehungszeit und Hintergrund des Bearbeiters klingen diese Rekonstruktionen recht unterschiedlich, oftmals tritt die individuelle Handschrift des jeweiligen Bearbeiters deutlich zu Tage. Nun haben Frieder Bernius und Uwe Wolf eine neue Edition der Mozart-Messe vorgelegt, die versucht, mit größtem Respekt vor dem vorhandenen Material die Aufführung zu ermöglichen, ohne Mozarts musikalische Handschrift mit eigenem Zutun zu überdecken. Die gemeinsame Fassung des renommierten Musikwissenschaftlers Wolf und des Experten für die historisch-informierte Aufführungspraxis Bernius' beruht auf fundiertem Wissen über Mozarts Kompositionen, seine Notationsgewohnheiten sowie die kirchenmusikalische Praxis der Mozart-Zeit. Sie entspricht gleichzeitig voll und ganz den Ansprüchen der heutigen Musikpraxis. Zusätzlich zur kartonierten Partitur erscheint eine hochwertig ausgestattete Leinenpartitur inkl. eines Faksimiles mit ausgewählten Reproduktionen der Quellen (Einführungspreis für Leinenpartitur und Faksimile : 129 Euro, ab 01.10.2017: 189 Euro). Die Ersteinspielung mit dem Kammerchor Stuttgart und dem Barockorchester Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius ist ebenfalls erhältlich.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Als Sohn des Vizekapellmeisters des Salzburger Fürsterzbischofs war Mozart bereits in seiner Jugend beständig von Kirchenmusik umgeben. Auf seinen Reisen lernte Mozart die Kirchenmusik Italiens kennen, in Wien studierte er später Werke Bachs und Händels. Nach seiner Umsiedlung nach Wien stellen sich mit Oper und Klavierkonzert neue Herausforderungen, bezeichnenderweise bleibt die "c-Moll-Messe" KV 427, das größte kirchenmusikalische Werk der ersten Wiener Jahre, unvollendet. Die letzte Lebenszeit zeigt wieder eine Hinwendung zur Kirchenmusik: Mozart bewirbt sich mit Erfolg um die Nachfolge des todkranken Leopold Hoffmann als Kapellmeister am Stephansdom, doch kann er die Stelle nicht antreten, da er noch vor Hoffmann stirbt. Ein Kleinod wie das "Ave verum" KV 618 und das unvollendet gebliebene Requiem KV 626 lassen ahnen, was Mozart als Kirchenkomponist hätte noch leisten können, wäre er in diese verantwortliche Position gelangt.
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