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Die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der niederländischen Monarchie sind nicht nur Ausgangspunkte des öffentlichenGedenkens, sondern geben weit darüber hinaus zugleich Anlass für historische oder politische Betrachtungen zur Position der Monarchie im Wandel der beiden Jahrhunderte oder zu biographischen und monographischen Arbeiten zu den Königinnen und Königen.Der hier vorgelegte Sammelband befasst sich mit Wilhelm Friedrich Prinzvon Oranien-Nassau, dem ersten König der Niederlande. Es handelt sichfreilich nur um eine kurze Periode seines Lebens, die noch vor…mehr

Produktbeschreibung
Die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der niederländischen Monarchie sind nicht nur Ausgangspunkte des öffentlichenGedenkens, sondern geben weit darüber hinaus zugleich Anlass für historische oder politische Betrachtungen zur Position der Monarchie im Wandel der beiden Jahrhunderte oder zu biographischen und monographischen Arbeiten zu den Königinnen und Königen.Der hier vorgelegte Sammelband befasst sich mit Wilhelm Friedrich Prinzvon Oranien-Nassau, dem ersten König der Niederlande. Es handelt sichfreilich nur um eine kurze Periode seines Lebens, die noch vor seinerErnennung zum König des Landes liegt. Es geht um die vier Jahre des Prinzen als Landesherr in einem deutschen Streustaat, als Fürst von Fulda, Fürst von Corvey, Graf von Dortmund und Herr von Weingarten. An einer alle vier Teil-Territorien erfassenden geschichtlichen Betrachtung fehlte es bisher.Mit Blick auf die spätere Regierungszeit als König der Niederlande lassen sich diese Jahre von 1802 bis 1806 als eine nicht vorhergesehene und auch nicht vorhersehbare Fingerübung in deutschen Territorien einordnen, die mit ihren konfessionellen, kulturellen, sozialen und vor allem ökonomischen Arbeitsfeldern ein breites Spektrum fürstlichen Handelns erfasst. Somit sind zum einen die Niederlande vor allem in der Ausleuchtung der Kompetenz ihres ersten Königs unmittelbar angesprochen, zum anderen wird ein Bandvorgelegt, der zur Vertiefung und Erweiterung der lokalen und regionalenGeschichtsschreibung der Bundesrepublik beizutragen vermag.Der Sammelband enthält an erster Stelle die Beiträge, die auf der von derStadt Fulda und der Bürgerschaftlichen INITIATIVE unter dem Titel "WACHSE HOCH, ORANIEN!" organisierten interkommunalen und internationalen Konferenz vorgelegt worden sind. Sie werden ergänzt durch Beiträge, die das grenzüberschreitende Kulturthema "Oranien in Deutschland" behandeln. Der Titel der Konferenz ist auch der Buchtitel. Er ist einer dem Fürsten 1806 in der Residenzstadt Fulda gewidmeten Hymne entnommen.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.01.2014

Ringen um den Johannisberg
Neues Jahrhundert, neuer Herr

Die Säkularisation in Deutschland hat viele Verlierer, aber auch Gewinner wie Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau. Im August 1802 wurde er durch die Enteignung des kirchlichen Besitzes zum ersten säkularen Fürsten des ehemaligen Fuldaer Bischofsstaates und damit in Personalunion auch Fürst auf dem Rheingauer Johannisberg.

Fürstbischof Adalbert von Harstall hatte diese Wendung als letzter klerikaler Fürst des Bistums kommen sehen und noch schnell die Johannisberger Weinernten von 1801 und 1802 als eine Art "Notverkauf" an Mainzer Weinhändler veräußert. Ein fragwürdiges Geschäft, dessen Rechtmäßigkeit umstritten blieb.

Die Auseinandersetzung darüber sollte schließlich jahrelang die Gerichte beschäftigen. Am Ende siegten die Mainzer Weinhändler, und der langwierige Streit zahlte sich für sie in Heller und Pfennig aus, denn der bis dahin gut gelagerte Wein hatte an Wert deutlich gewonnen.

Das Schicksal der Domäne Schloss Johannisberg in den Jahren zwischen 1802 und 1815 steht im Mittelpunkt eines lesenswerten Textes, den Barbara Burkhardt für den Sammelband "Wachse hoch, Oranien" verfasst hat. Ein Band, der wiederum Ergebnis einer gleichnamigen Konferenz unter der Schirmherrschaft von Moritz Landgraf von Hessen in Fulda war und im Dezember vorgestellt wurde.

Weinfreunden bietet der Essay von Burkhardt einen guten Einblick in die Geschäftspolitik des Klosters, in die Art und Weise des Weinbaus und warum Johannisberger Weine in aller Regel erst zehn Jahre nach der Ernte zu außergewöhnlich hohen Preisen in den Verkauf gekommen sind.

Die weiteren Kapitel sind unter anderem den niederländisch-deutschen Beziehungen im 17. und 18. Jahrhundert und dem Reformwerk Wilhelm Friedrichs von Oranien-Nassau im Fürstentum Fulda gewidmet. Und dem Leser wird deutlich, warum die Wurzeln des niederländischen Königshauses in Hessen liegen.

OLIVER BOCK

Bürgerschaftliche Initiative (Herausgeberin): "Wachse hoch, Oranien". Auf dem Weg zum ersten König der Niederlande. Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau als regierender deutscher Fürst 1802 bis 1806, Waxmann Verlag, Münster 2013

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Simone Frank, Kustodin am Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung, die den Band redaktionell betreute, beschreibt es wie folgt: "Es ist ein schöner runder Band geworden. Natürlich gibt es Punkte, über die man gerne noch mehr wissen würde, aber wir geben einen guten Überblick." Und genau das war das Ziel der "Bürgerschaftlichen Initiative". - Anna Bloser in: Fuldaer Zeitung, 11.12.2013.