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Der zweite Band der "Regenbogen-Trilogie", in der Peter Pohl das Leben des aus Deutschland stammenden schwedischen Jungen Henrik erzählt: Henrik ist jetzt neun und lebt bei schrecklichen Pflegeeltern, doch er hat auch Freunde und Lehrer, die ihn achten und verstehen. Er darf hoffen.

Produktbeschreibung
Der zweite Band der "Regenbogen-Trilogie", in der Peter Pohl das Leben des aus Deutschland stammenden schwedischen Jungen Henrik erzählt: Henrik ist jetzt neun und lebt bei schrecklichen Pflegeeltern, doch er hat auch Freunde und Lehrer, die ihn achten und verstehen. Er darf hoffen.
Autorenporträt
Peter Pohl, geboren 1940 in Deutschland, zieht mit fünf Jahren nach Schweden und wächst dort auf. Er lehrt an der Technischen Hochschule und lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Stockholm. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Gesprächen mit Kinna Gieth hat er das Buch "Du fehlst mir, du fehlst mir" geschrieben.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.1995

Denken ist das Wichtigste
Mickes Freundschaft und die andere Wirklichkeit

Peter Pohl ist ein faszinierender Schriftsteller. Seine "Regenbogen-Trilogie", deren zweiter Band nun vorliegt, beteiligt uns am Schicksal eines Jungen, der viel Ähnlichkeit mit dem Autor hat. Da versucht sich einer schreibend von den Verletzungen in seiner Kindheit zu heilen. Er vergegenwärtigt sich sein Martyrium, aber auch die Hoffnungen und glücklichen Augenblicke, die ihn überleben ließen. Aus Heinrich Hegg, im Krieg als Sohn eines Deutschen und einer Schwedin geboren, wird im Heimatland seiner Mutter Henrik und - als Pflegesohn eines prügelnden Buchhalters und seiner schwachen Frau - H. Mikael Stenberg. Ein verlassenes ungeliebtes Kind, das auch beim neuerlichen Wechsel seines Zuhauses aus den bedrückenden Verhältnissen nicht herauskommt.

Micke wird er jetzt genannt, und tatsächlich gelingt ihm der Sprung in die Oberschule und in eine Jungengemeinschaft, die ihn nicht nur wegen seiner guten Zensuren anerkennt. Im Sommercamp lernt er sogar ein fast ideales Zusammenleben unter Gleichaltrigen kennen: wenige Gesetze, die unbedingt zu respektieren sind, und jede Menge Freiheit. Mit seinem besten Freund nagelt er eine Gedenktafel an einen Baum: "Im Sommer 1952 saßen hier die Freunde Micke und Bigg und dachten."

Das Denken ist das Wichtigste für Micke. In Gedanken kann er sich zurückfühlen zu seiner ersten Liebe Ylva, die gestorben ist, oder zu Sanna, dem wunderschönen Mädchen aus der Nachbarschaft, die fast unerreichbar geworden ist. Und manchmal taucht auch das Bild seiner Mutter auf oder das der Pflegemutter Gerda, die vergeblich darum kämpft, daß Micke bei ihr bleiben kann, nachdem ihr Mann sie verlassen hat. Denken, das ist für Micke auch, seine Sehnsucht in Worte zu fassen: Gedichte, die er in sein Tagebuch schreibt. Und Gedanken sind es, die ihn befreien von dem Unglück, das ihn zu verfolgen scheint. Schließlich: mit seinen Gedanken und ausgedachten Geschichten gewinnt er auch die Zuneigung anderer, die er so dringend braucht. Er erfindet sich eine andere Wirklichkeit, schillernd wie der Regenbogen.

Peter Pohl versteht es, die innere Entwicklung seines Micke bis in feinste Verästelungen in einer wunderbar reichen Sprache zu beschreiben. Man könnte an eine Fallstudie denken, wären da nicht diese poetischen Bilder, die uns die Augen öffnen für dieses besondere Kind, das trotz aller Widrigkeiten die Hoffnung nicht aufgibt.

Ein Buch, das den Leser fordert und zugleich beschenkt. MARIA FRISÉ Peter Pohl: "Während der Regenbogen verblaßt". A. d. Schwedischen v. Birgitta Kicherer. Hanser Verlag, München 1995. 352 S., geb., 29,80 DM. Ab 14 J.

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"Peter Pohl kann der Sehnsucht und der Angst wie kaum ein anderer Worte verleihen." Bulletin Jugend und Literatur

"Ein Buch, das den Leser fordert und zugleich beschenkt." FAZ

"Er seziert diese Vorgänge bis zum letzten Nerv, setzt sie in Literatur um und produziert doch keine Ästhetik des Leidens." DIE ZEIT