Rainer Stolz, der als »Lyriker mit Witz und Biss« (Berliner Zeitung) in der Literaturszene Berlins bereits eine feste Größe ist, legt sein lyrisches Debüt vor. In seinen Gedichten, die jenseits von Pathos oder Coolness reich sind an Zwischentönen, nimmt er die großen europäischen Städte, vor allem aber Berlin, in den Blick und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Nebensächlichkeiten, das scheinbar Kleine, auf originelle, pointierte Momentaufnahmen des Alltagslebens. Feinfühlig, aber auch schonungslos beleuchtet Rainer Stolz die unscheinbaren Zumutungen der heutigen Welteinrichtung sowie deren Bruchstellen und Spielräume, spürt den oftmals heiklen, widersprüchlichen Lebensverhältnissen der Menschen in der Großstadt nach, mit all ihren Ambivalenzen, Konflikten, Täuschungen, Sehnsüchten und Glücksmomenten. Die Gedichtsammlung »Während mich die Stadt erfindet« erlaubt somit auch generelle Einblicke in die gesellschaftlichen und kulturellen Dimensionen des urbanen Lebens - und dies, indem sie beim Lesen eine bemerkenswerte Sogwirkung entfaltet.
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