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The former NATO Supreme Allied Commander offers a behind-the-scenes look at how wars of today--from a successful victory in Kosovo in 1999 to the war on terrorism--are fought in this revised and updated edition of his memoirs. Gen. Clark offers not only a memoir but a guidebook for those wanting to know how modern war is fought and won. Photos.

Produktbeschreibung
The former NATO Supreme Allied Commander offers a behind-the-scenes look at how wars of today--from a successful victory in Kosovo in 1999 to the war on terrorism--are fought in this revised and updated edition of his memoirs. Gen. Clark offers not only a memoir but a guidebook for those wanting to know how modern war is fought and won. Photos.
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Autorenporträt
General (Ret.) Wesley K. Clark is a distinguished fellow at UCLA's Burkle Center and a retired four-star general in the US Army. He served as Supreme Allied Commander Europe, where he led NATO forces to victory in Operation Allied Force, the war in Kosovo. He is chairman and CEO of Wesley K. Clark & Associates, a strategic consulting firm, and is the author of Winning Modern Wars, Waging Modern War, and A Time to Lead. He serves as a member of the Clinton Global Initiative's Energy & Climate Change Advisory Board, and is the recipient of many awards, including the Purple Heart and the Presidential Medal of Freedom.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2001

Ohne Lorbeerkranz
General Wesley Clark über die moderne Kriegführung

Wesley K. Clark: Waging Modern War. Verlag Janklow & Nesbit Associates, New York 2001. 479 Seiten, 30,- Dollar.

Kriegserinnerungen sind wie politische Memoiren zumeist Abrechnungen mit Freund und Feind. Sie dienen gewöhnlich der Rechtfertigung des eigenen Handelns oder der Verklärung der eigenen Rolle. Schon in dieser Hinsicht ist das vom Alliierten Oberbefehlshaber im Kosovo-Krieg 1999, General Wesley Clark, vorgelegte Buch ein außergewöhnliches Werk. Der Titel "Waging Modern War" ist anspruchsvoll in der Sache und bezeichnet persönliche Bescheidenheit des Autors zugleich.

Der im Frühjahr 2000 brüsk pensionierte ehemalige Oberste Alliierte Befehlshaber und amerikanische Oberkommandierende in Europa hatte die erste Prüfung eines Nato-Generalissimus im Krieg zu bestehen und damit die erste Chance, die Schlagkraft und Nützlichkeit der Alliierten Streitkräfte als Instrument der Bündnispolitik im Ernstfall zu beweisen. Die politischen Resultate im Kosovo und in Serbien wie in Montenegro, Bosnien und Mazedonien zeigen, daß der Beweis erbracht wurde. Dies war General Clarks militärischer Auftrag, und dieser vorläufige Ausgang des letzten Krieges im jugoslawischen Zerfallskonflikt ist sein Verdienst, obwohl die Alliierten, vor allem aus politischen Gründen und Rücksichtnahmen, nur einen halben Sieg errangen. Immerhin genügte dieser für ihren politischen Zweck und bietet damit ein Beispiel für "ausreichende Gewaltanwendung" im begrenzten Krieg - ein privilegiertes Thema der westlichen Strategie seit gut vier Jahrzehnten unter den verschiedensten Bedingungen und von einer eklatanten Aktualität im afghanischen Krieg der internationalen "Koalition gegen Terror" unter Führung der Vereinigten Staaten.

In dieser Hinsicht hat General Clark aus seiner Erfahrung mit dem Balkan, im Umgang mit dem Diktator Milosevic in Belgrad 1998/99 und im Koalitionskrieg gegen Serbien-Montenegro um das Kosovo ein Buch hoher Relevanz für jede Kriegführung und militärische Strategie geschrieben. Sein Thema umspannt den Balkan und den Nordatlantik, den europäischen Kontinent und die globalen geopolitisch-strategischen Koordinaten der amerikanischen Weltmachtstellung, ohne daß der Autor je den Boden der Tatsachen auf dem Konfliktschauplatz, auf dem er in Abhängigkeit von den politischen Gegebenheiten handeln mußte, verließe. Auch deshalb handelt es sich um ein ungewöhnliches Buch über Strategie, operative Kriegführung und Sicherheitspolitik in Frieden, Krise und Konflikt.

Verdecktes Eskalationsrisiko

Die Probleme, Risiken und Notwendigkeiten der Koalitionspolitik und der Koalitionsstrategie treten in schärferen Konturen bei einer differenzierenden Behandlung hervor als in den meisten theoretischen und historisierenden Schriften von Autoren, die weder die Nato und die internen Konsultationen zwischen den alliierten Regierungen noch das Kriegshandwerk und die Realitäten der militärischen Strategie im Kriege oder die des diplomatischen "Krisenmanagements" zur Konfliktverhütung wirklich kennen, geschweige denn die realen Interessenunterschiede, die Differenzen über die politischen und militärischen Ziele und über den richtigen Weg zum Ziel.

Hier liegt der Schwerpunkt dieses Buches über moderne Kriegführung, in Clarks Verständnis und Definition über den Krieg in engeren regionalen Grenzen, aber mit einem verdeckten Eskalationsrisiko über diese Grenzen hinaus. Es handelt sich also um einen Krieg mit begrenzten Mitteln und Kräften ohne Mobilmachung der nationalen Reserven und des gesamten militärischen Potentials der dominierenden Großmacht Amerika, dafür aber mit Verbündeten unterschiedlicher Kriegsfähigkeit, Kriegsbereitschaft und Interessenlage an erklärten gemeinsamen Kriegszielen und damit am politischen Ausgang des Krieges. Dazu zählt der Autor nicht nur den Informationskrieg, sondern auch den öffentlichen Krieg in den selektiven Bildern und Berichten der Medien, die ihr eigenes Kriegsbild und dessen Deutung unabhängig vom Kriegsgeschehen und von den Realitäten auf dem Terrain oder in den Kanzleien und Stäben der Kriegführenden in die Welt setzen und damit das Handeln der Regierungen beeinflussen.

Kritik an Washington

Clarks Kritik an den politisch Verantwortlichen, vor allem an denen in Washington, die ihn ja nach dem Kriegsende nicht eben besonders freundlich behandelten und mit ihrer Anerkennung recht sparsam waren - Lorbeer wurde ihm nicht angeheftet -, ist ebenso behutsam und differenziert wie in der Sache deutlich. Die Lektüre dieses Buches führt zu der Erkenntnis, daß die politische, aber auch die militärische Gesamtkriegsleitung zögernd war - tastend, nie entschlossen, aber immer anspruchsvoll gegenüber dem Militär für den angestrebten Erfolg. Sie war stets ungeduldig drängend, bewilligte aber die Mittel zum Zweck nur äußerst sparsam und fast immer sehr spät.

Von besonderem Interesse ist Clarks Bericht über seine schwierigen und oft am Rande des Bruchs entlangschrammenden Beziehungen zu Verteidigungsminister Cohen, der in allem das letzte Sagen haben wollte, aber von Präsident Clinton und vom Weißen Haus abhängig war für jedes größere Ziel der Luftoffensive in Serbien. Schwierig war auch das Verhältnis zu General Shelton, dem Vorsitzenden der Generalstabschefs, der eigentlich keinen Krieg auf dem Balkan führen und statt dessen die amerikanischen Kräfte nach dem "Zwei Kriege"-Konzept der amerikanischen Globalstrategie für die privilegierten Kriegsfälle Korea und Irak reservieren wollte, und zu dem zwischen allen vermittelnden Nato-Generalsekretär Solana, der dem amerikanischen Nato-Oberkommandierenden den Rücken in Europa freihielt, aber in Washington auch nicht mehr Einfluß hatte als der General selbst.

Es wird dabei eine Realität sichtbar, die seit Mitte der achtziger Jahre in Washington und in Brüssel im Bündnis intern deutlich erkennbar war: Der höchste amerikanische Militär in Europa ist nicht länger der Prokonsul der amerikanischen Weltmacht auf dem europäischen Kontinent, und Europa steht nicht länger im Zentrum der amerikanischen Weltpolitik. Eine europäische Krise ohne russische Beteiligung ist keine strategische Herausforderung mehr für die Vereinigten Staaten, sondern eher eine lästige Randerscheinung. Diese Veränderung, der man in Clarks Buch nicht nur zwischen den Zeilen begegnet, hat sich schon längst auf das Bündnis ausgewirkt.

Im Kosovo-Koalitionskrieg der Nato-Partner mit begrenztem Engagement und einem stets zerbrechlichen Zusammenhalt hat sich diese neue Realität ausgeprägt. Auch deshalb ist das Buch des ersten Nato-Oberkommandierenden in Europa, der einen Krieg führen mußte, von hohem Interesse - niemand, der sich mit der Nato oder mit den Balkan-Krisen, mit der europäischen Sicherheit, der Nato-Erweiterung oder dem Verhältnis zu Rußland befaßt, kann sich die Lektüre von "Waging Modern War" ohne Verzicht auf Erkenntnis der wahren "neuen Realitäten" ersparen.

LOTHAR RÜHL

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