»Der Schizophrene von Format prüft nach dem Schub das Resultat.«Lene VoigtIn früheren Jahrhunderten wurden Menschen schnell weggesperrt, wenn sie Anzeichen von Psychosen,Wahnvorstellungen oder bloß seltsamem Verhalten zeigten, und manchmal sogar nur, weil sie unangepasst waren. Man ging nicht zimperlich mit psychisch Kranken oder wunderlichen Menschen um, selbst wenn sie bekannt und beliebt oder gar Landesherren waren. Konnte sich ein Tyrann wie Nero noch lange Zeit seinem narzisstischen Größenwahn hingeben, bevor er zum Selbstmord gezwungen wurde, musste die manisch-depressive kastilische Thronerbin Johanna I. jahrelange Gefangenschaft erdulden.Clemens Ottawa zeichnet Charakterbilder von Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Jahrhunderten, aus Adel und Politik, Kunst, Literatur, Philosophie, Musik und Film. Er prüft die ihnen nachgesagten psychischen Störungen und Eigenheiten und zeichnet ihre Entwicklungen nach. Viele von ihnen - König George III. von England, Nietzsche, Van Gogh - sind heute noch berühmt, andere wie Carl Sandhaas, Lene Voigt oder Helene von Druskowitz in Vergessenheit geraten. So entsteht das Bild einer faszinierenden Vielfalt von Charakteren, in deren Schaffen sich Devianz und außerordentliches Talent oftmals gegenseitig bedingten und beförderten.