Die moderne Großstadt macht wahnsinnig. Dieser Befund wurde bereits von den Zeitgenossen um 1900 diskutiert. Dabei war die Großstadt weder alleiniger Produzent psychischer Störungen noch sorgte die Psychiatrie nur für deren Abhilfe. Zugleich markieren Phänomene des Andersartigen bis heute den besonderen Reiz großer Städte: Zwischen Verdichtungen und Vermischungen, Regulierungen und Störungen liegen Zonen des Unvorhersehbaren. Der Band untersucht die Entstehung der modernen Psychiatrie und die Formierung der Großstadt als wechselseitigen Prozess. Dabei setzen die Beiträge dem vorgefertigten…mehr
Die moderne Großstadt macht wahnsinnig. Dieser Befund wurde bereits von den Zeitgenossen um 1900 diskutiert. Dabei war die Großstadt weder alleiniger Produzent psychischer Störungen noch sorgte die Psychiatrie nur für deren Abhilfe. Zugleich markieren Phänomene des Andersartigen bis heute den besonderen Reiz großer Städte: Zwischen Verdichtungen und Vermischungen, Regulierungen und Störungen liegen Zonen des Unvorhersehbaren. Der Band untersucht die Entstehung der modernen Psychiatrie und die Formierung der Großstadt als wechselseitigen Prozess. Dabei setzen die Beiträge dem vorgefertigten Narrativ von der Großstadt als Quelle des modernen Wahnsinns alternative Lesarten entgegen. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Thomas Beddies ist Privatdozent für Geschichte der Medizin an der Charité Berlin. In der Forschergruppe »Kulturen des Wahnsinns« leitet er zurzeit das Teilprojekt »Die Revolution als 'psychopathologische Fundgrube'. Städtische Lebenswelten, Kriegsfolgen und Krisenbewältigung aus psychiatrischer Sicht (Berlin 1918-1923)«.Gabriele Dietze, PD Dr. ist Amerikanistin, Schwerpunkt Gender- und Cultural Studies und arbeitet in der DFG-Forschergruppe 'Kulturen des Wahnsinns', Humboldt Universität zu Berlin zu sexueller Moderne und 'Affektiven' Maskulinitäten
Dorothea Dornhof, PD Dr. lehrt am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet in der DFG-Forschergruppe 'Kulturen des Wahnsinns« zu okkulten Phänomenen und Spekulantenwahn.
Heinz-Peter Schmiedebach forscht seit 25 Jahren zur Geschichte der Psychiatrie und ist Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität Hamburg. Er leitet das Forschungsprojekt »Irre« in Hamburg - psychische Devianz auf See und in den Kolonien (1880-1920).
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