Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Laut Rezensent Christian Schlüter hat sich der Philosoph Jean Luc Nancy in seiner kurzen und knappen Schrift an ein großes Tabu herangewagt; Er stellt die Demokratie in Frage. Ein solcher Ansatz ist heutzutage nach Ansicht des Rezensenten eine der wenigen Thesen, mit der man überhaupt noch provozieren kann. Das allerdings tut der Autor nach Schlüters Meinung auf vergleichsweise "behutsame" Weise - zumindest verglichen mit anderen zeitgenössischen Denkern wie etwa Slavoj Zizek oder Toni Negri. Schließlich will er die Demokratie nicht abschaffen, sondern bestreitet lediglich einen "zentralen Geltungsanspruch" dieser politischen Praxis. Nancys Kernthese ist nach Schlüters Darstellung, dass die Demokratie den Menschen nicht in der ihm eigenen "Unruhe und Unbestimmheit" existieren lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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