Transition News hat am 13. Nov. eine ausführliche Besprechung des Buches veröffentlicht:
"Thomas Mayers detaillierte Recherche über den Konflikt bringt Überraschendes ans Licht. Er zeigt die historischen Hintergründe auf und erklärt, wie die Eskalations-Spirale angetrieben wurde. Der
Bürgerrechtler und Meditationslehrer hilft dem Leser zudem dabei, mit der prekären Weltlage umzugehen.
Wenn…mehrTransition News hat am 13. Nov. eine ausführliche Besprechung des Buches veröffentlicht:
"Thomas Mayers detaillierte Recherche über den Konflikt bringt Überraschendes ans Licht. Er zeigt die historischen Hintergründe auf und erklärt, wie die Eskalations-Spirale angetrieben wurde. Der Bürgerrechtler und Meditationslehrer hilft dem Leser zudem dabei, mit der prekären Weltlage umzugehen.
Wenn Sie denken, alles über den Ukraine-Krieg und dessen Hintergründe zu wissen, dann könnte Sie das Buch «Wahrheitssuche im Ukraine-Krieg – Um was es wirklich geht» eines Besseren belehren. Wenn Sie der Meinung sind, wenig darüber zu wissen, dann ist das Werk sowieso empfehlenswert.
In seinem zwölften Buch analysiert der Autor Thomas Mayer die Dynamiken der Eskalation dieses Konfliktes detailliert. Auf fast 600 Seiten geht er auf viele einigermassen bekannte Ereignisse ein, wie das Aufkommen des ukrainischen Nationalismus, der Putsch in Kiew 2014 oder die Provokationen der NATO gegenüber Russland in den Jahren vor dem russischen Einmarsch. Die tiefgründige Recherche, belegt mit über 800 Quellen, bringt jedoch Fakten ans Licht, die weitere Klarheit in diese Geschehnisse bringen.
Daneben offenbart Mayer aber auch Tatsachen, die sogar manchen kundigen Lesern unbekannt sein dürften. Dazu gehören zum Beispiel die zahlreichen Bestrebungen der Krim-Halbinsel ab 1991, ihre Unabhängigkeit von der Ukraine zu erreichen. Diese wurde jeweils von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung befürwortet, doch von der Ukraine mehrmals widerrechtlich verhindert. Mayer meint deshalb, nicht Russland hätte die Krim annektiert, wie westliche Politiker und Mainstream-Medien ständig behaupten, sondern die Ukraine – bevor 2014 eine Sezession und eine Angliederung der Halbinsel an Russland stattgefunden habe.
Mayer zeigt auch die «unbekannte historische Tatsache» auf, dass der US-Imperialismus kein Zufall, sondern eine bewusste demokratische Entscheidung war – allerdings eine äusserst knappe. Dabei zitiert er den Autor Valentin Wember, der sich in «Ein Welthistorischer Kampf» wiederum auf Stephen Kinzers Buch «Overthrow» bezieht.
Es geht um den Kampf der Isolationisten gegen die Imperialisten in den USA Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Dieser gipfelte 1899 in einer Abstimmung im Senat, welche die Imperialisten mit nur einer Stimme gewannen. Die Isolationisten wandten sich daraufhin an den Supreme Court, der mit fünf zu vier Stimmen ebenfalls für die imperialistische Ausdehnung stimmte. Wember kommentiert:
«Damit war die Weiche gestellt. (…) Man könnte darüber ins Grübeln geraten, an was für seidenen Fäden manchmal die Weltgeschichte zu hängen scheint.»
Spannend ist ausserdem zu lesen, wie die CIA seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges die ukrainischen rechtsextremen Nationalisten um Stepan Bandera unterstützte und Einfluss auf die Ukraine nahm. Nach dem Krieg habe die CIA auf Banderas Sicherheitschef Mykola Lebed gesetzt. Als Leiter der UPA in der Ukraine während des Zweiten Weltkrieges habe dieser die «Säuberungen» der Westukraine von Polen und Juden koordiniert. Die CIA habe bis in die 80er Jahre mit Lebed zusammengearbeitet.
Mayer beruft sich auf die Journalisten Matthias Bröckers und Paul Schreyer, die in ihrem Buch «Wir sind die Guten» von internen US-Dokumenten berichten, in denen Lebed als «bekannter Sadist und Kollaborateur der Deutschen» mit «hinterhältigem Charakter» beschrieben werde. Man habe gewusst, dass er von der Gestapo ausgebildet worden war und ihn zum «wichtigsten Mann der CIA» gemacht, «um im Kalten Krieg Einfluss in der Ukraine zu nehmen».
Anhand von Tatsachen argumentiert Mayer hingegen, dass Russland seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion keine imperialistischen Ambitionen hat, auch wenn uns das westliche Politiker und Medien ständig weismachen wollen. Im Pressetext schreibt der Autor:
«Es geht nicht darum, wer ‹gut› oder ‹böse› ist, wer ‹gewinnt› oder ‹verliert›. Es geht darum, die Zusammenhänge zu verstehen. So entsteht der Raum für einen Dialog hin zum Frieden. Die Wahrheit macht frei. Und die Wahrheit zu achten führt zum Frieden.»