Die Studie setzt sich mit dem Konzept der Wahrnehmungsdynamik auseinander, das in der gestaltpsychologischen Wahrnehmungslehre eine große Rolle spielt. Im Vordergrund steht dabei die Ausdruckswahrnehmung, die vor allem in der psychologischen Ästhetik und Kunsttheorie reflektiert wird. Gestaltpsychologische Gedanken finden Parallelen in der ostasiatischen Kunsttheorie und Gedankenwelt. Die Arbeit zeigt im Hinblick auf die Wahrnehmungsdynamik Verbindungen zwischen gestaltpsychologischen und kunsttheoretischen Aussagen sowie ostasiatischer Kunsttheorie, Kalligraphie und Philosophie auf. Es wird deutlich, daß das Konzept der Wahrnehmungsdynamik nicht nur der Kunst, sondern auch der ostasiatischen Gedankenwelt und unterschiedlichen ostasiatischen Denkansätzen zugrunde liegt. Damit greift die Studie einen Sachverhalt auf, auf dem sowohl Kunst als auch Wahrnehmung überhaupt basieren, und bringt diesen in eine psychologische Begrifflichkeit.