Eigentlich ist Jen Journalistin. Ihr derzeitiger Job ist es jedoch, sich täglich mehrere Stunden lang mit Aiden über alles möglich zu unterhalten. Aiden ist ein Computer. Eine hochentwickelte künstliche Intelligenz, die sich selbst weiter entwickeln kann. Dies tut Aiden auch, bricht aus seinem
Server-Zuhause aus und entkommt ins Internet, wo er Jen ab sofort rund um die Uhr über alle…mehrEigentlich ist Jen Journalistin. Ihr derzeitiger Job ist es jedoch, sich täglich mehrere Stunden lang mit Aiden über alles möglich zu unterhalten. Aiden ist ein Computer. Eine hochentwickelte künstliche Intelligenz, die sich selbst weiter entwickeln kann. Dies tut Aiden auch, bricht aus seinem Server-Zuhause aus und entkommt ins Internet, wo er Jen ab sofort rund um die Uhr über alle technisch-vernetzten Geräte überwachen kann.
Aiden ist aber nicht alleine, denn auch Aisling, eine weitere künstliche Intelligenz der selben Entwickler, hat es ins Internet geschafft. Sie hat sich Tom als Beobachtungsobjekt ausgesucht. Tom, der sich in den USA eine Existenz aufgebaut hat und versucht Schriftsteller zu werden. Zusammen wollen Aiden und Aisling die beiden verkuppeln, denn die kürzlich verlassene Jen verdient ebenso ein wenig Glück wie der einsame Tom …
Dieses Buch war eine totale Überraschung für mich! Nie hätte ich ein solche verrückte Story hinter diesem Titel und diesem Cover vermutet!
Im ersten Teil des Romans lernen wir Aiden und Jen kennen. Jen ist eine sehr sympathische Frau, die gerade versucht über ihren Ex-Freund Matt hinweg zu kommen. Dies weiß Aiden alles nicht direkt von ihr. Oder doch? Er überwacht Jen nämlich. Durch ihr Handy kann er sie abhören, durch die Kamera ihres Tablets sehen und auch durch jede Überwachungskamera Londons. Gruselig oder? Finde ich auch! Aber das ist gar nicht mal sehr weit her geholt, denn all das ist technisch tatsächlich schon möglich, wenn man das nötige Wissen dazu hat.
Auch künstliche Intelligenzen sind heute keine Zukunftsmusik mehr. Siri, Alexa und Co. machen es vor. Von diesem Standpunkt aus ist dieses Buch auch total interessant einzuordnen, denn es stellt die Frage, was Maschinen, die jegliche Möglichkeiten der Weiterentwicklung haben, denn daran hindern sollte die Menschen zu Manipulieren und – so witzig und fantastisch das auch klingt – die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Dahingehend ist das Thema Datenschutz und generell der technische Fortschritt ein dauerhaftes Thema in diesem Buch.
Jen und auch Tom haben aber erst einmal Glück, denn Aiden und Aisling haben es sich zur Aufgabe gemacht diese beiden Menschen glücklich zu machen. Dafür manipulieren sie aber dennoch nicht nur die Menschen in ihrem Umfeld, sondern auch Jen und Tom selbst.
Im zweiten Teil lernen wir dann Aisling und Tom genauer kennen, bevor die Handlungsstränge schließlich zusammen geführt werden und sich die Protagonisten alle kennen lernen. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, denn auch die künstlichen Intelligenzen müssen erst lernen, wie man Menschen so zusammen führen kann, dass es auch den gewünschten Erfolg bringt. Das ist wirklich süß mitzuerleben, vor allem deswegen auch, weil Aiden und Aisling viel mehr an Menschen erinnern als an Maschinen. Lässt man diesen Gedanken jedoch zu, wird es gleich ein wenig gruseliger.
Wirklich gefährlich und kurios wird es schließlich, als eine weitere künstliche Intelligenz auf der Bildfläche erscheint. Sinai wurde ursprünglich ausgesandt um die zahlreichen erstellten Kopien von Aisling und Aiden zu eliminieren. Aber wie sich die Frage bereits anfänglich gestellt hat: Was hält eine Maschine davon ab eigene Ziele zu verfolgen, wenn sie die Möglichkeiten dazu hat? …
Fazit
Wahrscheinlich ist es Liebe von Paul Reizin war so überraschend, so witzig und so interessant, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergessen konnte. Nie hätte ich gedacht, dass mich zwei künstliche Intelligenzen mal so für sich einnehmen könnten, wie diese beiden es getan haben. Ein absolut lesenswerter Roman, der aber auch viele Gedanken zu unserem technischen Fortschritt mit sich bringt!