Das Buch analysiert die Rezeption der Wälder und der Umweltprobleme Siebenbürgens im Zeitalter der Aufklärung. Es erweitert die Hypothese einer allgemeinen Holzkrise um die Feststellung, dass es gegen Ende des 18. Jahrhunderts auch in Siebenbürgen Bestrebungen zur Schonung des Waldes gab. Die vom Staat getroffenen Maßnahmen seit der Übernahme des Landes durch die habsburgische Verwaltung ab 1688 stießen auf den Widerstand der politischen Stände. Der Autor untersucht, wie mit dem Wald und den Ressourcen in Zeiten des österreichischen Merkantilismus umgegangen wurde. Der Schwerpunkt des Buches ist die Analyse der Wahrnehmung des Waldes in Siebenbürgen im Vergleich mit anderen Waldgebieten des Habsburgischen Reiches im karpatischen Raum.
«R. erweist sich als ein guter Kenner der Quellen und der Fachliteratur. Souverän untersucht er ein Thema, das bislang wenig Beachtung gefunden hat, indem er Siebenbürgen im Kontext des österreichischen 18. Jh. und der wirtschaftlichen Entwicklung im damaligen Mitteleuropa vergleichend behandelt. Für ein besseres Verständnis des wirtschaftlichen Phänomens "Wald und Waldwirtschaft" wäre vielleicht ein kurzer vergleichender Blick in das Banat, die Walachei oder das Fürstentum Moldau von Nutzen gewesen. Das vermin-dert aber um nichts die Bedeutung dieses Buches, das uns eine logisch strukturierte Arbeit zur Geschichte des Waldes und den dazu gehörigen wirtschaftlichen Bereichen in dem von tiefen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen gekennzeichneten Sie-benbürgen des 18. Jh. bietet.»
(Rudolf Gräf, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 3/2018)
(Rudolf Gräf, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 3/2018)