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In dieser großen deutschen Biographie haben sich der Geist der Wissenschaft und der Geist der Erzählung einzigartig verbündet. Golo Mann erzählt eine Geschichte, in die zahllose denkwürdige Geschichten eingewoben sind, die Geschichte eines Lebens voller Glanz und Hinfälligkeit, voller Widerspruch und spät gelöster Rätsel; er erzählt auch die Geschichte einer an finster-eindrucksvollen Figuren reichen, einer wilden und heillosen Zeit. Wallenstein ist der Protagonist und das Opfer. Die Bühne, auf der er steht und agiert, ist Europa. Sein Handeln, Zögern und Scheitern, sein Charakter werden…mehr

Produktbeschreibung
In dieser großen deutschen Biographie haben sich der Geist der Wissenschaft und der Geist der Erzählung einzigartig verbündet. Golo Mann erzählt eine Geschichte, in die zahllose denkwürdige Geschichten eingewoben sind, die Geschichte eines Lebens voller Glanz und Hinfälligkeit, voller Widerspruch und spät gelöster Rätsel; er erzählt auch die Geschichte einer an finster-eindrucksvollen Figuren reichen, einer wilden und heillosen Zeit. Wallenstein ist der Protagonist und das Opfer. Die Bühne, auf der er steht und agiert, ist Europa. Sein Handeln, Zögern und Scheitern, sein Charakter werden einfühlend erforscht und hinreißend dargestellt - der Gelehrte, der schon 1934 einen ersten Wallenstein-Essay veröffentlichte, geht dem Erzähler stets voraus, prüft Dokumente und Daten, erschließt unbekannte Quellen, zitiert und vergleicht, deckt Wirklichkeit und Wahrheit auf, durchmißt und veranschaulicht den Raum seiner Geschichte. Das Ergebnis ist ein historischer Roman, authentisch und groß. Wallensteins ebenso bündige wie bildhafte Sprache und viele andere Stimmen seiner Zeit klingen mit in der Prosa Golo Manns. Gründliche Anmerkungen belegen Erkenntnisse und Darstellung.
Autorenporträt
Angelus Gottfried Mann, gen. Golo, geb. am 27.3.1909 nach Erika und Klaus Mann als drittes Kind von Thomas Mann und seiner Frau Katia geb. Pringsheim in München. Von 1927-32 studierte er Philosophie und Geschichte in München, Berlin und Heidelberg und promovierte bei Karl Jaspers über Hegel. 1933 folgte er seiner Familie in die Emigration, zunächst in die Schweiz, anschließend nach Frankreich. Golo Mann arbeitete anfangs als Lektor für deutsche Literatur und Geschichte an der Ecole Normale Superieure in St. Cloud. Anschließend wurde er Dozent an der Universität Rennes. Von 1937-40 arbeitete er als Redakteur bei der Zeitschrift 'Maß und Wert' in Zürich. 1940 gelang ihm zusammen mit seinem Onkel Heinrich Mann die Flucht über die Pyrenäen nach Spanien und weiter in die USA. Dort lehrte er von 1942-58 als Professor für Geschichte an verschiedenen Universitäten.
958 kehrte er nach Europa zurück, wo er sich in Kilchberg bei Zürich, dem letzten Aufenthaltsort seiner Eltern, niederließ. 1960 übernahm Mann den Lehrstuhl für Politische Wissenschaften an der Universität Stuttgart. Aus gesundheitlichen Gründen legte er das Amt 1964 nieder. Ab 1964 widmete sich Golo Mann seinen Publikationen, in denen er vor allem als literarischer Historiker hervortrat. In den großen Debatten der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit ergriff er immer wieder das Wort. So setzte er sich Anfang der 70er Jahre in der Debatte um die Ostpolitik für die Friedenspolitik von Bundeskanzler Willy Brandt ein und bezeichnet den Terrorismus als 'neue Art von Bürgerkrieg'. Mitte der 80er Jahre plädierte Mann im Historiker-Streit für die Sichtweise der historischen Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Verbrechen. 1965 wurde er mit dem Mannheimer Schillerpreis ausgezeichnet. Seit 1967 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1968 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 1974 bekam Mann als Nachfolger von Günter Gaus seine eigene Fernsehsendung unter dem Titel 'G

olo Mann im Gespräch mit . . .'. Am 7.4.1994 starb Golo Mann unverheiratet in Leverkusen.
Weitere Auszeichnungen: Literaturpreis der deutschen Freimaurer (1972), Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main (1985), Bodensee-Literaturpreis (1987).