Miriam und Georg Besserdich verschwinden am Walpurgistag 1990 während einer Moorwanderung im Harz spurlos. Der zwölfjährige Sohn Amadeus der beiden, wächst fortan bei seiner schrulligen Tante in Clausthal-Zellerfeld auf. Zwanzig Jahre später ist Amadeus Anwalt und seine Tante Lilly schrulliger als
je zuvor. Als Lilly in ihrem Garten eine ermordete Freu findet, ist das nur der Auftakt zu einer…mehrMiriam und Georg Besserdich verschwinden am Walpurgistag 1990 während einer Moorwanderung im Harz spurlos. Der zwölfjährige Sohn Amadeus der beiden, wächst fortan bei seiner schrulligen Tante in Clausthal-Zellerfeld auf. Zwanzig Jahre später ist Amadeus Anwalt und seine Tante Lilly schrulliger als je zuvor. Als Lilly in ihrem Garten eine ermordete Freu findet, ist das nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Verbrechen, die scheinbar mit dem Verschwinden von Amadeus Eltern zu tun haben. Kommissar Schneider und seine Assistentin Gisela Berger kommen zunächst nicht so recht voran in dem verworrenen Fall und so kommt die Einmischung der resoluten Lily Höschen gerade recht.
Regionalkrimis sind ja eigentlich nicht so mein Ding, aber da ich selbst im Harz lebe und eine Freundin mir grad wärmstens die Krimis von Helmut Exner ans Herz gelegt hat, habe ich mal mit dem ersten Lilly Höschen Band (Achtung! gesprochen Hö-schen, bloss nicht Hös-chen, das gibt Ärger!!) begonnen.
Der Rahmen für die Krimihandlung ist natürlich unser schöner, wildromantischer Harz, wer sich ein bissel hier auskennt, wird vieles wieder erkennen. Genauso bildhafte wie die idyllischen Landschaftsbeschreibungen, werden die oftmals etwas knurrigen und bärbeißig wirkenden Harzbewohner geschildert. Überhaupt scheint die Figurenzeichnung eine Stärke des Autors zu sein, seine Charaktere sind bis ins Kleinste ausgearbeitet, ihre Beziehungen untereinander gelungen wiedergegeben. Zum Lokalkolorit trägt auch bei, dass einige Dialoge im örtlichen Dialekt wieder gegeben werden, was der ganzen Sache einen leicht humorigen Anstrich verleiht. Der Schreibstil des Autors ist leicht und locker, oft kann man schmunzeln über den recht beißenden Humor von Lilly Höschen und die im Buch vorkommende Situationskomik.
Der Krimifall ist erstaunlich ausgefeilt und wendungsreich für nur 217 Seiten. Die Story wird auf mehreren Zeitebenen erzählt und parallel zu dem aktuellen Mord, werden nach und nach auch die Geschehnisse um das Verschwinden der Besserdichs aufgeklärt. Der Spannungsbogen bleibt durchweg erhalten, auch als man endlich weiß, wer der Täter ist, sind noch so einige Überraschungen in petto. Insgesamt ein Buch, das mich positiv überrascht hat, sich flott lesen läßt und unterhaltsames lesevergnügen bietet.
FaziT: „Ein leicht schräger Krimi aus dem idyllischen Harz“ dieser Klappentext trifft wirklich den Kern des Buches. Die Figuren sind schräg, der Harz idyllisch und der Krimifall war erstaunlich wendungsreich und spannend! Ein interessanter Auftakt zu einer Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde.