Walter Benjamin wird oft als Kulturkritiker angesehen, dessen überwältigendes Aufgebot an herausragenden und eigenwilligen Werken nicht viel mehr zusammenhält als der Eindruck, sie trügen eben den Stempel seines nicht weiter zu spezifizierenden "Genius". In Eli Friedlanders Darstellung ist Benjamins OEuvre ein einzigartiges kohärentes philosophisches System, das fest in der philosophischen Denktradition verankert ist.
Friedlander findet bereits in Benjamins Frühwerk die Grundgedanken vorformuliert, die für die unterschiedlichen Schichten seines philosophischen Vorhabens charakteristisch sind. Er führt den Leser von da aus zu Benjamins Überlegungen zum "dialektischen Bild", einem Schlüsselbegriff des Passagenwerks, zur Natur der Sprache, der Beziehung zwischen Schönheit und Wahrheit, der "Verkörperung von Ideen", zu Traum und geschichtlichem Erwachen, zum Verhältnis von Mythos und Geschichte sowie dem, was Benjamin "Nachleben" und "Verwirklichung der Bedeutung" nennt. DieseIdeen werden sowohl systematisch aus sich selbst heraus wie auch in Bezug auf Schlüsselgestalten der Philosophiegeschichte untersucht. Im Zentrum steht das Passagenwerk. Friedlander begreift dieses unvollendete Werk als die zentrale Bühne, auf der die früheren philosophischen Grundgedanken ihren Auftritt haben.
Friedlander findet bereits in Benjamins Frühwerk die Grundgedanken vorformuliert, die für die unterschiedlichen Schichten seines philosophischen Vorhabens charakteristisch sind. Er führt den Leser von da aus zu Benjamins Überlegungen zum "dialektischen Bild", einem Schlüsselbegriff des Passagenwerks, zur Natur der Sprache, der Beziehung zwischen Schönheit und Wahrheit, der "Verkörperung von Ideen", zu Traum und geschichtlichem Erwachen, zum Verhältnis von Mythos und Geschichte sowie dem, was Benjamin "Nachleben" und "Verwirklichung der Bedeutung" nennt. DieseIdeen werden sowohl systematisch aus sich selbst heraus wie auch in Bezug auf Schlüsselgestalten der Philosophiegeschichte untersucht. Im Zentrum steht das Passagenwerk. Friedlander begreift dieses unvollendete Werk als die zentrale Bühne, auf der die früheren philosophischen Grundgedanken ihren Auftritt haben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Antonia Grunenberg attestiert dem Philosophen Eli Friedlander einigen Mut für seinen Unterfangen, im fragmentarischen, kaleidoskopischen Werk Walter Benjamins einen einheitliche philosophischen Korpus herauszuarbeiten. Doch das "philosophische Porträt", das der Autor zeichnet, hat sie letztlich nicht wirklich überzeugt. Dabei bescheinigt sie Friedlander profunde theologische und philosophische Kenntnisse. Auch den Ansatz, Benjamins Passagenwerk anhand der thematischen Bezugspunkte Sprache, Bild, Zeit, Leib, Traum, Mythos, Rettung und Eingedenken zu interpretieren, um so "zentrale Achsen in Benjamins Denken" sichtbar zu machen, findet sie interessant. Das Problem bei Friedlander sieht sie allerdings darin, dass Benjamin zu einer von der Geschichte und der eigenen Biografie befreiten Denkergestalt wird, womit Friedlander ihm nicht gerecht wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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