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Zunächst ist der unstrittige Befund voran zustellen: Unverändert verdient der Leipziger Kurt Wolff Verlag nicht nur literaturwissenschaftliches Interesse in einem engeren Sinne. Selbst die zusätzliche Eingrenzung auf Verlags- und Buchgeschichte griffe zu kurz. Hierfür spricht nicht nur, dass der Kurt Wolff Verlag im Unterschied zu anderen Häusern auch nach dem Ende des Expressionismus weiterbestand; viel bedeutsamer ist sicher, dass die zwischen Kurt Wolff und seinen Lektoren geschlossenen Freundschaften ein Leben lang hielten - und zwar auch noch, nachdem sich ihre geschäftlichen Wege wieder…mehr

Produktbeschreibung
Zunächst ist der unstrittige Befund voran zustellen: Unverändert verdient der Leipziger Kurt Wolff Verlag nicht nur literaturwissenschaftliches Interesse in einem engeren Sinne. Selbst die zusätzliche Eingrenzung auf Verlags- und Buchgeschichte griffe zu kurz.
Hierfür spricht nicht nur, dass der Kurt Wolff Verlag im Unterschied zu anderen Häusern auch nach dem Ende des Expressionismus weiterbestand; viel bedeutsamer ist sicher, dass die zwischen Kurt Wolff und seinen Lektoren geschlossenen Freundschaften ein Leben lang hielten - und zwar auch noch, nachdem sich ihre geschäftlichen Wege wieder getrennt hatten. Diese Tatsache ist ein Ausdruck des viel zitierten "expressionistischen Geistes", dem Klaus Schuhmann in seiner facettenreichen Studie nachspürt.
Aber nicht nur darin lag eine bemerkenswerte Besonderheit. Denn die Lektoren des Wolff Verlages waren zugleich auch Autoren, deren Arbeiten einem ambitionierten Verlagsprogramm, das mit dem "Jüngsten Tag" ein berühmtes Flaggschiff hervorbrachte, ihren Stempel aufprägte. Was die damals noch jungen Männer bewegte, was sie erstrebten und dachten, welches gesellige und literarische Leben sie pflegten, all das kann in der ebenso tiefgründigen wie unterhaltsamen Untersuchung über ein erregendes Kapitel Leipziger intellektueller Geschichte nachgelesen werden. Kurt Pinthus, dem wir heute die wohl ausführlichsten Auskünfte über diesen Abschnitt verdanken, kehrte gedanklich noch Jahrzehnte später in das "expressionistische Jahrzehnt" zurück und bekannte: "Dies war die schönste, vielleicht glücklichste Zeit unseres Lebens."
Die Lektüre des Buches von Klaus Schuhmann vermag eindringlich zu zeigen, "wie es gewesen".
Autorenporträt
Klaus Schuhmann, geboren 1935 in Oberwiesenthal/Erzgebirge. Nach dem Studium der Germanistik an der Universität Leipzig arbeitete er dort seit 1968 als Dozent und von 1975 bis 1998 als Professor am Lehrstuhl für DDR-Literatur und Literatur des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Publikationen zur Lyrik des 20. Jahrhunderts und Herausgaben, u. a. von Aichinger, Bachmann, Celan, Eich, Fleißer, Klabund, Morgenstern.