MEHR ALS EINE BIOGRAPHIE - ILKO-SASCHA KOWALCZUK ÜBER ULBRICHT, DEN KOMMUNISMUS UND DAS 20. JAHRHUNDERT
Walter Ulbricht war einer der einflussreichsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts. Ilko-Sascha Kowalczuks umfassende wissenschaftliche Biographie schöpft aus langjährigen Quellenrecherchen in Dutzenden Archiven im In- und Ausland. Sein monumentales Werk ist mehr als eine einfache Biographie. Es ist auch eine Geschichte des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die "Gruppe Ulbricht" nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstiege in der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war.
Über Konrad Adenauer, die Gründungsfigur der Bundesrepublik, gibt es zahlreiche Studien, auch eine berühmte zweibändige Biographie. Zu Adenauers Pendant im Osten existiert bislang nichts Vergleichbares. Dabei ist Walter Ulbricht für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum weniger prägende Figur. Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg des um die Jahrhundertwende in Leipzig geborenen Sohnes eines Schneiders zum Führer der deutschen Kommunisten, der zum eigentlichen Gründer der DDR wurde und 1961 die Mauer errichten ließ. Dabei entdeckt er nicht nur den Funktionär Ulbricht neu, sondern beschreibt ihn auch als Menschen, wie es bislang nicht zu lesen war. Er erklärt Ulbricht aus seiner Zeit und schreibt nicht über ihn mit dem Wissen von später. Sein Buch ist eine Biographie, aber zugleich auch mehr als das. Es ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts gesehen durch die Augen eines deutschen Kommunisten.
50. Todestag am 1. August 2023 Die erste umfassende wissenschaftliche Biographie
Das 20. Jahrhundert aus der Perspektive eines Kommunisten Auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen
Viele Quellen erstmals ausgewertet Sehr gut lesbar geschrieben
Von einem der führenden Forscher zur Geschichte des deutschen Kommunismus und der DDR
Walter Ulbricht war einer der einflussreichsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts. Ilko-Sascha Kowalczuks umfassende wissenschaftliche Biographie schöpft aus langjährigen Quellenrecherchen in Dutzenden Archiven im In- und Ausland. Sein monumentales Werk ist mehr als eine einfache Biographie. Es ist auch eine Geschichte des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die "Gruppe Ulbricht" nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstiege in der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war.
Über Konrad Adenauer, die Gründungsfigur der Bundesrepublik, gibt es zahlreiche Studien, auch eine berühmte zweibändige Biographie. Zu Adenauers Pendant im Osten existiert bislang nichts Vergleichbares. Dabei ist Walter Ulbricht für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eine kaum weniger prägende Figur. Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg des um die Jahrhundertwende in Leipzig geborenen Sohnes eines Schneiders zum Führer der deutschen Kommunisten, der zum eigentlichen Gründer der DDR wurde und 1961 die Mauer errichten ließ. Dabei entdeckt er nicht nur den Funktionär Ulbricht neu, sondern beschreibt ihn auch als Menschen, wie es bislang nicht zu lesen war. Er erklärt Ulbricht aus seiner Zeit und schreibt nicht über ihn mit dem Wissen von später. Sein Buch ist eine Biographie, aber zugleich auch mehr als das. Es ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts gesehen durch die Augen eines deutschen Kommunisten.
50. Todestag am 1. August 2023 Die erste umfassende wissenschaftliche Biographie
Das 20. Jahrhundert aus der Perspektive eines Kommunisten Auf der Grundlage umfassender Archivrecherchen
Viele Quellen erstmals ausgewertet Sehr gut lesbar geschrieben
Von einem der führenden Forscher zur Geschichte des deutschen Kommunismus und der DDR
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Für den Rezensenten Martin Sabrow bleibt Walter Ulbricht auch in der, wie er findet, äußerst gründlich recherchierten Biografie (4000 Fußnoten!) von Ilko-Sascha Kowalczuk der Apparatschik, als den man ihn kennt. Das liegt vielleicht auch an der spärlichen Quellenlage über das Privatleben des KPD-Politikers, vermutet Sabrow. Die ausgewertete Korrespondenz mit Lotte Kühn ergibt zudem kaum Aufschluss über den Privatmann Ulbricht, bedauert er. Schade findet er auch, dass die übrigen KPD-Mitglieder im Buch nur schemenhaft vorkommen und der Autor mitunter allzu hagiografisch vorgeht, etwa wenn er Ulbrichts Fistelstimme unter dem Gesichtspunkt des Bodyshaming betrachtet. Für Sabrow ist das Buch letztlich nicht mehr und nicht weniger als "biografische Institutionsgeschichte" der KPD und ihrer Richtungsgkämpfe. Vom Folgeband erhofft er sich mehr.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.2023Stand er tatsächlich in einer Reihe mit Adenauer?
Kommunist, Staatsmann und aktenfressender Apparatschik: Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg Walter Ulbrichts bis 1945 als biographisch getönte Institutionsgeschichte.
In die gegenwärtige Renaissance der DDR im kulturellen Gedächtnis fügt sich eine neue Biographie des Mannes, der die Geschichte des deutschen Kommunismus stärker und länger als jeder andere geprägt hat: Walter Ulbricht. Von einstigen Weggefährten gern als "Genosse Zelle" und "Professor Unrat der Revolution" tituliert, der seine präzis funktionierenden Beamtenintrigen für machiavellistische Staatskunst hielt, sagte man ihm schon in den Weimarer Jahren eine eisige Aura der Unnahbarkeit nach oder gar ein "vor Bosheit steifes Gesicht" (Gustav Regler). So ist er in die Geschichte eingegangen: ein humorloser Holzkopf von doktrinärer Härte, an dem selbst Heinrich Mann im Pariser Exil während der Volksfrontverhandlungen verzweifelte, weil er sich außerstande sah, mit einem Mann zu verhandeln, der plötzlich behaupte, dass der Tisch, an dem man säße, kein Tisch sei, sondern ein Ententeich.
Ilko-Sascha Kowalczuks Ulbricht-Biographie ist nicht das erste, aber das bei weitem gründlichste und in mancher Hinsicht auch erstaunlichste Porträt des Mannes, der sich vor 1933 bis in die Parteiführung der KPD hocharbeitete und dort auch im Moskauer und Pariser Exil behauptete, um nach 1945 für ein Vierteljahrhundert die kommunistische Herrschaft in Ostdeutschland zu verkörpern.
Für die Beweisführung wird aufgeboten, was nur gefordert werden kann: analytische Präzision und Mut zur Neudeutung. Die eintausend Seiten und über viertausend Fußnoten des vorliegenden ersten Bandes von Kowalczuks Ulbricht-Porträt künden von dem hartnäckigen und andauernden Ringen mit einem historischen Akteur, dessen persönliche Verschlossenheit und dessen konspiratives Politikverständnis sich solcher Spurenverfolgung mit derselben Hartnäckigkeit verweigert, mit der der Biograph sie betreibt.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Detailliert und gründlich zeichnet der Autor die politische Karriere des Parteibürokraten nach, und er räumt mit vielen Unschärfen und Irrtümern der bisherigen Ulbricht-Biographik auf. Wie er belegen kann, folgte Ulbricht anders, als bislang angenommen, keineswegs sklavisch wechselnden Mehrheiten, sondern entwickelte sich als Parteichef erst in Thüringen und später in Berlin-Brandenburg zu einem eigenständigen Politiker, der in den Konflikten der Weimarer Jahre ebenso mutig Partei nahm wie später in den Fraktionskämpfen der Exilzeit, um schließlich in Moskau die Intrigen und Anschuldigungen während des Großen Terrors unbeschadet zu überstehen und keineswegs zufällig zum eigentlichen Parteiführer der illegalen KPD aufzusteigen.
Eine solche Urteilskorrektur war überfällig, und sie ist Kowalczuks Verdienst. Doch der Autor will mehr - er ficht für eine umfassende Neuzeichnung des Ulbricht-Bildes. Der farblose Unsympath mit dem kalten Blick und der dünnen Fistelstimme, der politische Befreiung in autoritäre Organisation übersetzte, er wird in der Sicht seines Biographen zum wichtigsten deutschen Kommunisten, ja sogar zum Staatsmann, in einer Reihe stehend mit seinen Bonner Kontrahenten Konrad Adenauer und Willy Brandt.
Wie passt dieses Urteil zu den entgegenstehenden Eindrücken und Urteilen so vieler einstiger Weggefährten aus der Zeit vor 1945? Deren fast durchweg kritische, häufig feindselige Bewertung führt Kowalczuk in seltsamer Annäherung an kommunistisches Lagerdenken zum einen darauf zurück, dass sie von später in den Westen geflohenen "Renegaten" stammten, und unterwirft sie zum anderen umstandslos den Wertmaßstäben der Gegenwart: Die herabsetzende Schilderung des unansehnlichen Mannes mit den schwimmenden Augen und der vermatschenden Sprache wird Kowalczuk zum irritierenden Bodyshaming; das Kehlkopfleiden, das Ulbricht so viel bösartige Häme eingetragen habe, deutet der Biograph als schmerzvoll erlittene Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrung. Zuweilen nimmt Kowalczuks Argumentation sogar Anleihe bei der zeitgenössischen Hagiographik der frühen DDR. So, wenn es etwa heißt, dass Walter Ulbricht "ganz glücklich" sei, einen Flugblattdruck zustande gebracht zu haben, oder der Autor findet, dass sein Held "vielleicht kein Bibliophiler, aber ein großer Bücherfreund" war. Auch die Feststellung, dass tschechoslowakische Fragen zeitlebens ein besonderes Augenmerk für Ulbricht blieben, wirkt angesichts von dessen Bereitschaft zur Beteiligung am sowjetischen Einmarsch in Prag 1968 doch allzu glättend.
Wie lässt sich eine solche Interpretation einordnen? Ist sie eine Folge der biographischen Falle des "tout comprendre, c'est tour pardonner", die jeder historischen Betrachtung droht, die sich zu tief in ihren Gegenstand versenkt? Eher lässt sie sich aus der besonderen Quellenlage herleiten, mit der die biographische Erschließung der kommunistischen Weltbewegung seit jeher zu kämpfen hat: Die oft genug mit Decknamen operierenden Akteure der kommunistischen Bewegung in der Zwischenkriegszeit lassen sich nur schwer als Charaktere greifen; sie verbergen schon der Mitwelt und erst recht der Nachwelt ihr persönliches Denken und Fühlen hinter ihrer politischen Funktion, und sie verschwinden immer wieder gänzlich hinter der Partei, der sie dienen. Wohl ist die Überlieferung im deutschen wie im russischen Parteiarchiv denkbar breit - doch aus Redemanuskripten und Zeitungsartikeln oder sechshundert Seiten starken Wortprotokollen von vielstündigen Komintern-Beratungen lässt sich ebenso wenig wie aus Moskauer Kaderakten oder den in der DDR verfassten "Veteranenzeugnissen" ein farbiges Persönlichkeitsbild entwickeln; sie spiegeln vor allem die tote Blässe einer Bewegung, die ihre Lebendigkeit ganz auf die mythisierte Partei übertragen hat.
Umso dankbarer greift Kowalczuk nach den wenigen überlieferten Zeugnissen des privaten Lebens Ulbrichts. Doch selbst die etwa sechzig Briefe, die er mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Lotte Kühn während der Moskauer Exiljahre wechselte, bieten wenig Aufschluss. Sie geben Kowalczuk zu erkennen, dass Ulbricht nicht gern früh aufstand, und lassen den Biographen ernsthaft darüber rätseln, warum die beiden sich wechselseitig mit "Schufterle" anredeten. Mehr als die Erkenntnis, dass selbst ein Mann wie Ulbricht neben dem amtlichen ein privates Gesicht hatte, gibt auch diese Quellengattung nicht her.
Blutlos bleibt in Kowalczuks Buch insgesamt das Personal, das die historische Bühne der KPD-Geschichte in der Weimarer Zeit und dann in der Illegalität bevölkerte. Wie Schemen huschen Ernst Thälmann und Herbert Wehner, Wilhelm Pieck und Franz Dahlem, Dmitri Manuilski und Georgi Dimitroff und eine Fülle weiterer plötzlich auftauchender und wieder verschwindender Namen durch eine unendliche Abfolge von Konflikten und Episoden, die sich nicht leicht zu einer zusammenhängenden Erzählung fügen. Es nimmt daher nicht wunder, dass Kowalczuks Biographie vielfach überlang an Einzelthemen der KPD-Geschichte wie der Rolle des Bezirks Thüringen oder der Verhaftung Thälmanns im März 1933 verweilt, in denen Ulbricht selbst nur am Rande erscheint.
So verkörpert Ulbricht am Ende auch für seinen jüngsten Biographen nur jenen aktenfressenden Apparatschik par excellence mit dem phänomenalen Gedächtnis, als der er schon den Zeitgenossen erschienen war und dem die Durchorganisierung der Partei als politische Hauptaufgabe galt. Zu diesem Ergebnis trägt bei, dass Kowalczuk den einschneidenden Zäsuren der Weimarer KPD-Geschichte wenig Aufmerksamkeit schenkt und auch einer Unterscheidung von Leninismus und Stalinismus nichts abgewinnen kann. So gleicht sein Bild der kommunistischen Bewegung ungewollt dem ihres Parteisoldaten Ulbricht - beiden waren in Kowalczuks Verständnis stalinistische Zentralität und Moskauhörigkeit von Beginn an ebenso genetisch eingeschrieben wie die erbitterte Bekämpfung der unentwegt als "sozialfaschistisch" denunzierten SPD. Folgerichtig mischt sich auch in Kowalczuks Ulbricht-Porträt ein Farbton jener lebensgeschichtlichen Unwandelbarkeit, die das Grundmuster kommunistischer Ich-Erzählungen vor und nach 1989 bildet. Ganz in ihrem Duktus verfolgt er die unbeirrbare politische Haltung seines Helden bis in die Revolutionszeit 1918/19 zurück und schließt am Ende mit der Feststellung, dass Ulbricht wurde, was er werden wollte: der kommunistische Diktator in Deutschland.
Insgesamt erweist sich die überaus gründlich recherchierte Ulbricht-Biographie in ihrem ersten Band weniger als ein Politik und Persönlichkeit verknüpfendes Lebensbild denn als biographisch getönte Institutionsgeschichte. Sie veranschaulicht einmal mehr in bedrückender Intensität die Realitätsverkennung und Richtungskämpfe der früh unter Stalins Räder gekommenen KPD, die in ihrem heroischen Widerstand nach 1933 immer weiter auf ihre Führungszirkel zusammenschmolz. Aber die Menschen, die für diese Partei Opfer brachten und Opfer forderten, die für sie lebten und für sie starben, bleiben ausdruckslos. Vielleicht kann das allerdings auch nicht anders sein bei einer abgeschotteten kommunistischen Avantgarde, deren Charisma spätestens nach der Verhaftung von Ernst Thälmann im März 1933 nur mehr die Partei verkörperte und nicht ihre Träger. Es bleibt abzuwarten, ob in dem für das Frühjahr 2024 angekündigten Folgeband mehr Licht durch den Staub der archivierten Parteiunterlagen auf den "Karthekowitsch" Walter Ulbricht fallen wird, dessen Identität und Ausstrahlung zumindest bis 1945 allein in der Institution gründete, der er sein Leben gewidmet hatte. MARTIN SABROW
Ilko-Sascha Kowalczuk: "Walter Ulbricht". Der deutsche Kommunist. (1893-1945).
C. H. Beck Verlag, München 2023. 1006 S., geb., 58,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kommunist, Staatsmann und aktenfressender Apparatschik: Ilko-Sascha Kowalczuk beschreibt den Aufstieg Walter Ulbrichts bis 1945 als biographisch getönte Institutionsgeschichte.
In die gegenwärtige Renaissance der DDR im kulturellen Gedächtnis fügt sich eine neue Biographie des Mannes, der die Geschichte des deutschen Kommunismus stärker und länger als jeder andere geprägt hat: Walter Ulbricht. Von einstigen Weggefährten gern als "Genosse Zelle" und "Professor Unrat der Revolution" tituliert, der seine präzis funktionierenden Beamtenintrigen für machiavellistische Staatskunst hielt, sagte man ihm schon in den Weimarer Jahren eine eisige Aura der Unnahbarkeit nach oder gar ein "vor Bosheit steifes Gesicht" (Gustav Regler). So ist er in die Geschichte eingegangen: ein humorloser Holzkopf von doktrinärer Härte, an dem selbst Heinrich Mann im Pariser Exil während der Volksfrontverhandlungen verzweifelte, weil er sich außerstande sah, mit einem Mann zu verhandeln, der plötzlich behaupte, dass der Tisch, an dem man säße, kein Tisch sei, sondern ein Ententeich.
Ilko-Sascha Kowalczuks Ulbricht-Biographie ist nicht das erste, aber das bei weitem gründlichste und in mancher Hinsicht auch erstaunlichste Porträt des Mannes, der sich vor 1933 bis in die Parteiführung der KPD hocharbeitete und dort auch im Moskauer und Pariser Exil behauptete, um nach 1945 für ein Vierteljahrhundert die kommunistische Herrschaft in Ostdeutschland zu verkörpern.
Für die Beweisführung wird aufgeboten, was nur gefordert werden kann: analytische Präzision und Mut zur Neudeutung. Die eintausend Seiten und über viertausend Fußnoten des vorliegenden ersten Bandes von Kowalczuks Ulbricht-Porträt künden von dem hartnäckigen und andauernden Ringen mit einem historischen Akteur, dessen persönliche Verschlossenheit und dessen konspiratives Politikverständnis sich solcher Spurenverfolgung mit derselben Hartnäckigkeit verweigert, mit der der Biograph sie betreibt.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Detailliert und gründlich zeichnet der Autor die politische Karriere des Parteibürokraten nach, und er räumt mit vielen Unschärfen und Irrtümern der bisherigen Ulbricht-Biographik auf. Wie er belegen kann, folgte Ulbricht anders, als bislang angenommen, keineswegs sklavisch wechselnden Mehrheiten, sondern entwickelte sich als Parteichef erst in Thüringen und später in Berlin-Brandenburg zu einem eigenständigen Politiker, der in den Konflikten der Weimarer Jahre ebenso mutig Partei nahm wie später in den Fraktionskämpfen der Exilzeit, um schließlich in Moskau die Intrigen und Anschuldigungen während des Großen Terrors unbeschadet zu überstehen und keineswegs zufällig zum eigentlichen Parteiführer der illegalen KPD aufzusteigen.
Eine solche Urteilskorrektur war überfällig, und sie ist Kowalczuks Verdienst. Doch der Autor will mehr - er ficht für eine umfassende Neuzeichnung des Ulbricht-Bildes. Der farblose Unsympath mit dem kalten Blick und der dünnen Fistelstimme, der politische Befreiung in autoritäre Organisation übersetzte, er wird in der Sicht seines Biographen zum wichtigsten deutschen Kommunisten, ja sogar zum Staatsmann, in einer Reihe stehend mit seinen Bonner Kontrahenten Konrad Adenauer und Willy Brandt.
Wie passt dieses Urteil zu den entgegenstehenden Eindrücken und Urteilen so vieler einstiger Weggefährten aus der Zeit vor 1945? Deren fast durchweg kritische, häufig feindselige Bewertung führt Kowalczuk in seltsamer Annäherung an kommunistisches Lagerdenken zum einen darauf zurück, dass sie von später in den Westen geflohenen "Renegaten" stammten, und unterwirft sie zum anderen umstandslos den Wertmaßstäben der Gegenwart: Die herabsetzende Schilderung des unansehnlichen Mannes mit den schwimmenden Augen und der vermatschenden Sprache wird Kowalczuk zum irritierenden Bodyshaming; das Kehlkopfleiden, das Ulbricht so viel bösartige Häme eingetragen habe, deutet der Biograph als schmerzvoll erlittene Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrung. Zuweilen nimmt Kowalczuks Argumentation sogar Anleihe bei der zeitgenössischen Hagiographik der frühen DDR. So, wenn es etwa heißt, dass Walter Ulbricht "ganz glücklich" sei, einen Flugblattdruck zustande gebracht zu haben, oder der Autor findet, dass sein Held "vielleicht kein Bibliophiler, aber ein großer Bücherfreund" war. Auch die Feststellung, dass tschechoslowakische Fragen zeitlebens ein besonderes Augenmerk für Ulbricht blieben, wirkt angesichts von dessen Bereitschaft zur Beteiligung am sowjetischen Einmarsch in Prag 1968 doch allzu glättend.
Wie lässt sich eine solche Interpretation einordnen? Ist sie eine Folge der biographischen Falle des "tout comprendre, c'est tour pardonner", die jeder historischen Betrachtung droht, die sich zu tief in ihren Gegenstand versenkt? Eher lässt sie sich aus der besonderen Quellenlage herleiten, mit der die biographische Erschließung der kommunistischen Weltbewegung seit jeher zu kämpfen hat: Die oft genug mit Decknamen operierenden Akteure der kommunistischen Bewegung in der Zwischenkriegszeit lassen sich nur schwer als Charaktere greifen; sie verbergen schon der Mitwelt und erst recht der Nachwelt ihr persönliches Denken und Fühlen hinter ihrer politischen Funktion, und sie verschwinden immer wieder gänzlich hinter der Partei, der sie dienen. Wohl ist die Überlieferung im deutschen wie im russischen Parteiarchiv denkbar breit - doch aus Redemanuskripten und Zeitungsartikeln oder sechshundert Seiten starken Wortprotokollen von vielstündigen Komintern-Beratungen lässt sich ebenso wenig wie aus Moskauer Kaderakten oder den in der DDR verfassten "Veteranenzeugnissen" ein farbiges Persönlichkeitsbild entwickeln; sie spiegeln vor allem die tote Blässe einer Bewegung, die ihre Lebendigkeit ganz auf die mythisierte Partei übertragen hat.
Umso dankbarer greift Kowalczuk nach den wenigen überlieferten Zeugnissen des privaten Lebens Ulbrichts. Doch selbst die etwa sechzig Briefe, die er mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Lotte Kühn während der Moskauer Exiljahre wechselte, bieten wenig Aufschluss. Sie geben Kowalczuk zu erkennen, dass Ulbricht nicht gern früh aufstand, und lassen den Biographen ernsthaft darüber rätseln, warum die beiden sich wechselseitig mit "Schufterle" anredeten. Mehr als die Erkenntnis, dass selbst ein Mann wie Ulbricht neben dem amtlichen ein privates Gesicht hatte, gibt auch diese Quellengattung nicht her.
Blutlos bleibt in Kowalczuks Buch insgesamt das Personal, das die historische Bühne der KPD-Geschichte in der Weimarer Zeit und dann in der Illegalität bevölkerte. Wie Schemen huschen Ernst Thälmann und Herbert Wehner, Wilhelm Pieck und Franz Dahlem, Dmitri Manuilski und Georgi Dimitroff und eine Fülle weiterer plötzlich auftauchender und wieder verschwindender Namen durch eine unendliche Abfolge von Konflikten und Episoden, die sich nicht leicht zu einer zusammenhängenden Erzählung fügen. Es nimmt daher nicht wunder, dass Kowalczuks Biographie vielfach überlang an Einzelthemen der KPD-Geschichte wie der Rolle des Bezirks Thüringen oder der Verhaftung Thälmanns im März 1933 verweilt, in denen Ulbricht selbst nur am Rande erscheint.
So verkörpert Ulbricht am Ende auch für seinen jüngsten Biographen nur jenen aktenfressenden Apparatschik par excellence mit dem phänomenalen Gedächtnis, als der er schon den Zeitgenossen erschienen war und dem die Durchorganisierung der Partei als politische Hauptaufgabe galt. Zu diesem Ergebnis trägt bei, dass Kowalczuk den einschneidenden Zäsuren der Weimarer KPD-Geschichte wenig Aufmerksamkeit schenkt und auch einer Unterscheidung von Leninismus und Stalinismus nichts abgewinnen kann. So gleicht sein Bild der kommunistischen Bewegung ungewollt dem ihres Parteisoldaten Ulbricht - beiden waren in Kowalczuks Verständnis stalinistische Zentralität und Moskauhörigkeit von Beginn an ebenso genetisch eingeschrieben wie die erbitterte Bekämpfung der unentwegt als "sozialfaschistisch" denunzierten SPD. Folgerichtig mischt sich auch in Kowalczuks Ulbricht-Porträt ein Farbton jener lebensgeschichtlichen Unwandelbarkeit, die das Grundmuster kommunistischer Ich-Erzählungen vor und nach 1989 bildet. Ganz in ihrem Duktus verfolgt er die unbeirrbare politische Haltung seines Helden bis in die Revolutionszeit 1918/19 zurück und schließt am Ende mit der Feststellung, dass Ulbricht wurde, was er werden wollte: der kommunistische Diktator in Deutschland.
Insgesamt erweist sich die überaus gründlich recherchierte Ulbricht-Biographie in ihrem ersten Band weniger als ein Politik und Persönlichkeit verknüpfendes Lebensbild denn als biographisch getönte Institutionsgeschichte. Sie veranschaulicht einmal mehr in bedrückender Intensität die Realitätsverkennung und Richtungskämpfe der früh unter Stalins Räder gekommenen KPD, die in ihrem heroischen Widerstand nach 1933 immer weiter auf ihre Führungszirkel zusammenschmolz. Aber die Menschen, die für diese Partei Opfer brachten und Opfer forderten, die für sie lebten und für sie starben, bleiben ausdruckslos. Vielleicht kann das allerdings auch nicht anders sein bei einer abgeschotteten kommunistischen Avantgarde, deren Charisma spätestens nach der Verhaftung von Ernst Thälmann im März 1933 nur mehr die Partei verkörperte und nicht ihre Träger. Es bleibt abzuwarten, ob in dem für das Frühjahr 2024 angekündigten Folgeband mehr Licht durch den Staub der archivierten Parteiunterlagen auf den "Karthekowitsch" Walter Ulbricht fallen wird, dessen Identität und Ausstrahlung zumindest bis 1945 allein in der Institution gründete, der er sein Leben gewidmet hatte. MARTIN SABROW
Ilko-Sascha Kowalczuk: "Walter Ulbricht". Der deutsche Kommunist. (1893-1945).
C. H. Beck Verlag, München 2023. 1006 S., geb., 58,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Einer der besten Kenner der DDR-Geschichte ... Kowalczuks Ulbricht ist ein Glücksfall für die Geschichtsschreibung: minutiöse Rekonstruktion, unverzerrte Deutung, spannende Erzählung."
ZEIT ONLINE, Alexander Cammann
"Kowalczuk gräbt tief und breit, um dem Phänomen Walter Ulbricht auf die Spur zu kommen"
Deutschlandfunk Andruck, Henry Bernhard
"Ein monumentales Werk ... Es ist der erste Teil eines geplanten Doppelwerks über einen der wirkmächtigsten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts und dürfte das bislang wichtigste Werk von Kowalczuk sein. ... Als weiteres Verdienst des Werks von Ilko-Sascha Kowalczuk ist mithilfe der Nachzeichnung der kommunistischen Karriere von Walter Ulbricht ein demaskierendes Porträt seiner Partei, der Kommunistischen Partei Deutschlands, entstanden."
Berliner Zeitung, Philipp Lengsfeld
"Mehr als eine Biografie, es ist eine deutsche Geschichte am Beispiel eines Mannes, der zu den wichtigsten Deutschen des 20. Jahrhunderts zählt."
n-tv.de, Hubertus Volmer
"Ilko-Sascha Kowalczuk porträtiert Walter Ulbricht und legt nichts weniger vor als eine Geschichte des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert. ... Kowalczuks Studie schildert die konkrete politische Arbeit Ulbrichts und seiner Genossen mit unerhörter Genauigkeit und so lässt sich nicht nur einer der führenden Parteikommunisten neu entdecken, sondern auch besser verstehen, warum sich die Demokratie in Deutschland wie auch in vielen anderen Ländern Europas nach dem Ersten Weltkrieg nicht halten konnte."
Süddeutsche Zeitung, Daniel Siemens
"Ilko-Sascha Kowalczuk hat das Leben von Walter Ulbricht tiefenerforscht. Dabei stellt der Historiker fest: Das öffentliche Bild des Politikers prägen persistente Klischees und Fehlurteile. ... Vier Jahre lang hat der Historiker an dem Mammutwerk geschrieben, 60 Archive in zwölf Ländern besucht und über 4000 Literaturtitel verarbeitet."
Berliner Zeitung, Anja Reich
"Weit mehr als eine Biographie ... man darf gespannt sein auf Teil zwei."
MDR Kultur, Stefan Nölke
"Eine monumentale wissenschaftliche Biografie Walter Ulbrichts .... Sie ist zugleich eine Geschichte des Kommunismus."
taz, Stefan Mahlke
"Ilko-Sascha Kowalczuks Annäherung an den Mann, der später zweieinhalb Jahrzehnte lang Herr über das Schicksal von 17 Millionen DDR-Bürgern sein wird, richtet nicht über Ulbrichts Tun und Lassen. Stattdessen schildert der Historiker die aus heutiger Sicht absurd wirkenden Richtungskriege in der KPD."
Mitteldeutsche Zeitung, Steffen Könau
"Der vermutlich profundeste Ulbricht-Kenner der deutschen Historiker-Gilde, über jeden Verdacht erhaben, ein 'Ostalgiker' oder Verklärer zu sein."
Dresdner Neueste Nachrichten, Harald Stutte
"Kowalczuk führt uns souverän in die sektiererischen und mit sich selbst beschäftigten KPD-Debattierclubs ein."
Münchner Merkur, Dirk Walter
"Die erste gründliche Biografie von Walter Ulbricht"
Abendzeitung, Robert Braunmüller
"Korrigiert das gängige Bild des KPD- und SED-Führers Walter Ulbricht."
mdr KULTUR, Stefan Nölke
"Seinem Untersuchungsgegenstand nähert sich Kowalczuk tastend. Statt auf schnelle Urteile setzt er auf Akribie und Detailtiefe. ... Liest sich trotz seiner Wissenschaftlichkeit recht mühelos. Das liegt auch daran, dass Kowalczuk Ulbricht nicht voreilig mit heutigem Wissen verurteilt, sondern dessen Leben ansprechend mit den Zeitumständen zu verweben versteht, also der Geschichte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Kommunistischen Internationale."
Neue Züricher Zeitung, Florian Keisinger
"Zeiten, Strukturen, Ereignisse und Person mischen sich zu einem Geschichtsbuch und einem Porträt. Es wird nachvollziehbar, wie Ulbricht sich verändert - und warum."
Leipziger Volkszeitung
"Mit manchen Klischees räumt der Biograf auf. ... Die Passagen, in denen Kowalczuk den Terror analysiert, sind brillant."
Tagesspiegel, Christian Schröder
"Die bislang umfassendste Arbeit über diesen widersprüchlichen Mann. ... Ein in doppelter Hinsicht großes Buch."
Dresdner Morgenpost
"Kowalczuks Arbeit stellt alle bisherigen biografischen Veröffentlichungen weit in den Schatten. ... Ein neues, differenziertes Bild von Ulbricht."
Sächsische Zeitung, Mike Schmeitzner
"Die Biografie besticht vor allem durch ihre Unvoreingenommenheit, ihre faktengesättigte Dichte und sichere Kontextualisierung. Kowalczuk zeichnet das bislang differenzierteste Bild von Ulbrichts Charakter, Denken und Handeln bis 1945. Man darf auf den zweiten, für nächstes Jahr avisierten zweiten Band gespannt sein."
Das Parlament, Jörg von Bilavsky,
"Die Lektüre lohnt sich unbedingt ... Eine große Geschichte des Kommunismus im frühen 20. Jahrhundert."
SZ, Die wichtigsten Bücher des Jahres 2023, Robert Probst
"Ein neues Bild über die 'Lehrjahre' des Walter Ulbricht."
Die Presse, Hans Werner Scheidl
ZEIT ONLINE, Alexander Cammann
"Kowalczuk gräbt tief und breit, um dem Phänomen Walter Ulbricht auf die Spur zu kommen"
Deutschlandfunk Andruck, Henry Bernhard
"Ein monumentales Werk ... Es ist der erste Teil eines geplanten Doppelwerks über einen der wirkmächtigsten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts und dürfte das bislang wichtigste Werk von Kowalczuk sein. ... Als weiteres Verdienst des Werks von Ilko-Sascha Kowalczuk ist mithilfe der Nachzeichnung der kommunistischen Karriere von Walter Ulbricht ein demaskierendes Porträt seiner Partei, der Kommunistischen Partei Deutschlands, entstanden."
Berliner Zeitung, Philipp Lengsfeld
"Mehr als eine Biografie, es ist eine deutsche Geschichte am Beispiel eines Mannes, der zu den wichtigsten Deutschen des 20. Jahrhunderts zählt."
n-tv.de, Hubertus Volmer
"Ilko-Sascha Kowalczuk porträtiert Walter Ulbricht und legt nichts weniger vor als eine Geschichte des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert. ... Kowalczuks Studie schildert die konkrete politische Arbeit Ulbrichts und seiner Genossen mit unerhörter Genauigkeit und so lässt sich nicht nur einer der führenden Parteikommunisten neu entdecken, sondern auch besser verstehen, warum sich die Demokratie in Deutschland wie auch in vielen anderen Ländern Europas nach dem Ersten Weltkrieg nicht halten konnte."
Süddeutsche Zeitung, Daniel Siemens
"Ilko-Sascha Kowalczuk hat das Leben von Walter Ulbricht tiefenerforscht. Dabei stellt der Historiker fest: Das öffentliche Bild des Politikers prägen persistente Klischees und Fehlurteile. ... Vier Jahre lang hat der Historiker an dem Mammutwerk geschrieben, 60 Archive in zwölf Ländern besucht und über 4000 Literaturtitel verarbeitet."
Berliner Zeitung, Anja Reich
"Weit mehr als eine Biographie ... man darf gespannt sein auf Teil zwei."
MDR Kultur, Stefan Nölke
"Eine monumentale wissenschaftliche Biografie Walter Ulbrichts .... Sie ist zugleich eine Geschichte des Kommunismus."
taz, Stefan Mahlke
"Ilko-Sascha Kowalczuks Annäherung an den Mann, der später zweieinhalb Jahrzehnte lang Herr über das Schicksal von 17 Millionen DDR-Bürgern sein wird, richtet nicht über Ulbrichts Tun und Lassen. Stattdessen schildert der Historiker die aus heutiger Sicht absurd wirkenden Richtungskriege in der KPD."
Mitteldeutsche Zeitung, Steffen Könau
"Der vermutlich profundeste Ulbricht-Kenner der deutschen Historiker-Gilde, über jeden Verdacht erhaben, ein 'Ostalgiker' oder Verklärer zu sein."
Dresdner Neueste Nachrichten, Harald Stutte
"Kowalczuk führt uns souverän in die sektiererischen und mit sich selbst beschäftigten KPD-Debattierclubs ein."
Münchner Merkur, Dirk Walter
"Die erste gründliche Biografie von Walter Ulbricht"
Abendzeitung, Robert Braunmüller
"Korrigiert das gängige Bild des KPD- und SED-Führers Walter Ulbricht."
mdr KULTUR, Stefan Nölke
"Seinem Untersuchungsgegenstand nähert sich Kowalczuk tastend. Statt auf schnelle Urteile setzt er auf Akribie und Detailtiefe. ... Liest sich trotz seiner Wissenschaftlichkeit recht mühelos. Das liegt auch daran, dass Kowalczuk Ulbricht nicht voreilig mit heutigem Wissen verurteilt, sondern dessen Leben ansprechend mit den Zeitumständen zu verweben versteht, also der Geschichte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und der Kommunistischen Internationale."
Neue Züricher Zeitung, Florian Keisinger
"Zeiten, Strukturen, Ereignisse und Person mischen sich zu einem Geschichtsbuch und einem Porträt. Es wird nachvollziehbar, wie Ulbricht sich verändert - und warum."
Leipziger Volkszeitung
"Mit manchen Klischees räumt der Biograf auf. ... Die Passagen, in denen Kowalczuk den Terror analysiert, sind brillant."
Tagesspiegel, Christian Schröder
"Die bislang umfassendste Arbeit über diesen widersprüchlichen Mann. ... Ein in doppelter Hinsicht großes Buch."
Dresdner Morgenpost
"Kowalczuks Arbeit stellt alle bisherigen biografischen Veröffentlichungen weit in den Schatten. ... Ein neues, differenziertes Bild von Ulbricht."
Sächsische Zeitung, Mike Schmeitzner
"Die Biografie besticht vor allem durch ihre Unvoreingenommenheit, ihre faktengesättigte Dichte und sichere Kontextualisierung. Kowalczuk zeichnet das bislang differenzierteste Bild von Ulbrichts Charakter, Denken und Handeln bis 1945. Man darf auf den zweiten, für nächstes Jahr avisierten zweiten Band gespannt sein."
Das Parlament, Jörg von Bilavsky,
"Die Lektüre lohnt sich unbedingt ... Eine große Geschichte des Kommunismus im frühen 20. Jahrhundert."
SZ, Die wichtigsten Bücher des Jahres 2023, Robert Probst
"Ein neues Bild über die 'Lehrjahre' des Walter Ulbricht."
Die Presse, Hans Werner Scheidl