Auf den Punkt gebracht, kann man sagen, dass es der Entwicklungsweg eines Menschen ist, wie dieser zum Serienmörder werden kann. In wechselnden Zeitepochen spielend begleitet man Walter durch seine Kindheit, sein Studium, seine erste Liebe, bis hin zur Perfektionierung seines Hobbys – dem
menschenverachtenden Hass Ausdruck zu verleihen.
Doch damit würde man diesem Werk bei weitem nicht gerecht…mehrAuf den Punkt gebracht, kann man sagen, dass es der Entwicklungsweg eines Menschen ist, wie dieser zum Serienmörder werden kann. In wechselnden Zeitepochen spielend begleitet man Walter durch seine Kindheit, sein Studium, seine erste Liebe, bis hin zur Perfektionierung seines Hobbys – dem menschenverachtenden Hass Ausdruck zu verleihen.
Doch damit würde man diesem Werk bei weitem nicht gerecht werden. Es ist ein sprachliches Kunstwerk, durchzogen von Metaphern, stilistisch wunderbar ausgearbeitet, fantastische Parallelen gezogen zwischen dem verdreckten, reißerischen Main und dem Lebensweg von Walter. Wasser, ein immer wiederkehrendes Symbol: Stehend für die Hauptessenz des Körpers und des Lebens. Es birgt die Quelle des Lebens, sprudelt aber auch in wahren Sturzbächen von dannen, wenn Walter mit seinen hassgetriebenen Kunstwerken beginnt. Für ihn geht es nicht nur darum, seinen Opfern auf brutale und bestialische Art und Weise das Leben auszuhauchen, sondern auch darum, eine Botschaft zu vermitteln. So tötet er seine Ziele nie gleich, hat kein Schema in seinen Opfern, das Einzige, was seine Handschrift verrät, ist die medizinische Präzision, mit der er vor geht, und die Aussagen durch seine Taten.
Es gibt nur wenige Stellen, wo ich als Leser das Gefühl hatte, dass der Autor dabei ist, sich in bildlichen Erzählungen zu verlieren, aber bevor der Eindruck sich richtig verfestigen konnte, ging es mit ordentlichem Tempo weiter. Trotz der Gliederung des Buches in drei große Bereiche fließen die Abschnitte ineinander, die Taktung der Taten, die Beschreibungen und Vorgehensweisen lassen kaum Luft zum Atmen. Insgesamt konnte ich mich mehr als gut in die Gedankenwelt von Walter und seinem antreibenden Motiv hineinversetzen, doch obwohl das Buch nicht auf Splatterniveau abzielt, sollte man keinen empfindlichen Magen haben, wenn man wie ich einen inneren Film beim Lesen abspielt.
Persönliches Fazit: Kurzgefasst: Ein sprachliches Feuerwerk, dass vor allem in diesem Genre seinesgleichen sucht (und auch in anderen Genres recht selten vertreten ist). Grausam in seinen Taten und Gedanken, faszinierend in der Kraft der beschworenen Bilder und durch unerwartete Wendungen fesselnd bis zum Schluss. Vor diesem Debüt zieh ich meinen Hut und freue mich schon auf weitere Werke des Autors!