Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Altertum, Note: 2,0, Universität Basel (Altertumswissenschaften), Veranstaltung: Proseminar "Einführung in die provinzialrömische Archäologie", Sprache: Deutsch, Abstract: Ich untersuche in meiner Proseminararbeit den Wandel der römischen Legionärswaffen. Dabei beschränke ich mich auf die Angriffs- (zum Beispiel Schwert) und die Schutzbewaffnung (zum Beispiel Helm) des Legionärs ohne Marschgepäck. Ich arbeite dabei heraus, wie sich der Wandel anhand der Funde (unter anderem aus Vindonissa und Augusta Raurica) sowie von Bild- und Schriftquellen nachvollziehen lässt, welche Faktoren zum Wandel führten und welche kulturellen Einflüsse fremder Völker sich in den römischen Militaria widerspiegeln. Das Ziel besteht auch darin, dem gängigen Klischee vom Legionär in Lederrüstung entgegenzuwirken und den falschen Hollywood-Mythos der Uniformität zu widerlegen, da sich die Legionärsausrüstung von der Königszeit bis zur Spätantike stetig wandelt.Diese Arbeit beschränkt sich auf Militaria, die der kampfbereite Legionär (miles expeditus) am Mann trug, nämlich Schutz- und Angriffswaffen sowie Militärgürtel und Wehrgehänge. Pferdegeschirr, Gepäck des Legionärs auf dem Marsch (miles impeditus) sowie Zelte, Schildhüllen, Signalinstrumente und Signa werden hier nicht behandelt. Auch die Textilbekleidung des Legionärs sowie das Schuhwerk werden - mit Ausnahme des Halstuchs - hier nicht näher beleuchtet. Auxiliar- (inkl. Reiter), Unteroffiziers-, Stabs-/Offiziers-, und Legionsreiter-Militaria sind ebenfalls nicht Gegenstand dieser Arbeit.Das die Militaria näher bestimmende Adjektiv «römisch» kann hier übrigens recht irreführend sein. Es meint, dass bestimmte Militaria zwar von den Römern benutzt wurden und daher als «römisch» bezeichnet werden. Es bedeutet jedoch nicht, dass diese Militaria vom Ursprung her tatsächlich römisch sein müssen. Dieser Umstand war schon den Römern selbst bekannt. Vielmehr übernahmen sie Schwert, Dolch, Helm, Ketten- und Schuppenpanzer, Schild und Pilum von anderen Völkern, wie z. B. Griechen, Persern, Kelten und Keltiberern. Die einzige Ausnahme bleibt der Segmentpanzer, dessen Ursprung tatsächlich römisch ist. Richtiger wäre es daher wohl, von fremdländischen Militaria in römischem Gebrauch zu sprechen, es sei denn, es handelt sich tatsächlich um genuin römische Militaria, wie der erwähnte Segmentpanzer.Ein Quick Guide im Anhang dieser Arbeit gibt schnell Auskunft über alle römischen Entwicklungsperioden der Militaria des römischen Legionärs.Diese Arbeit ist nicht nur für Studierende und militärgeschichtliche Interessierte, sondern auch für Re-Enactors der experimentellen Archäologie von grossem Nutzen.
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