Wie konstruierten und tradierten Zünfte im 17. und 18. Jahrhundert ihre Vergangenheit? In welcher Weise nutzten sie Erinnerungspraktiken, um die Identität und Kohäsion der sozialen Gruppe zu stärken? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie am Beispiel der Reichsstädte Frankfurt am Main, Köln, Nürnberg und Straßburg nach. Auf der Basis eines breiten Quellenspektrums, das neben zahlreichen Zunftbüchern auch Bilder und Objekte umfasst, wird untersucht, wie sich Konfession, städtische Verfassungsordnung und soziales Profil der Zünfte auf deren Erinnerungskulturen auswirkten. Damit leistet das Buch einen Beitrag zur Diskussion der Handwerksgeschichte über den vermeintlichen Traditionalismus der Zünfte sowie das Verhältnis von Individuum und Korporation.
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