"Auslöser für dieses Buch war der Spielberg-Film "Der Soldat James Ryan", in dem sich ein alter Mann noch einmal furchtbaren Kriegserinnerungen aussetzt. Plötzlich sah ich mich selbst als 18-, 19-jähriger Soldat in ähnlich bedrückenden Szenen an der Russland-Front. Was ist es, das mich beim Zurückblicken immer noch zutiefst beunruhigt? Unzufrieden mit dem, was ich schon einmal vor 15 Jahren biografisch notiert hatte, habe ich erneut zurückgedacht, diesmal aber in laufender Vermischung von Vergangenheit und Aktualität - so wie es in meinem Alltag als Therapeut, Leiter eines Forschungsinstituts und zeitkritischer Publizist zuging. Aktuelle Themen wie die Walser-Bubis-Debatte verknüpfen sowieso einst und jetzt. Auch die deutschen Bomben auf Jugoslawien, wo Hitler schon gebombt hatte, stellen diesen Zusammenhang dar." Richter spricht über sein schrittweises Bewusstwerden in der Bestialität des Krieges, als Gefangener der Franzosen, als Rückkehrer in eine materiell und moralisch ge schlagene Gesellschaft. Er spricht über seinen beruflichen Werdegang und sein vielfältiges soziales und politisches Engagement als "als ewig umstrittener Aufklärer". Dieses brachte ihn auch in nähere Berührung mit Willy Brandt, Helmut Schmidt, Oskar Lafontaine und Michail Gorbatschow - vier Politiker, deren persönliche Strukturen er in ihren Visionen, ihrem Führungsverhalten, ihren Erfolgen wie Niederlagen eingehend studieren konnte. Entscheidend war und ist für ihn stets die Verteidigung eines humanistischen Weltbilds. "Aber keine Angst", schreibt Richter, "im Vordergrund steht die sehr persönliche Erzählung einer schlichten, manchmal mühseligen, überwiegend jedoch zuversichtlichen Wanderung eines Engagierten zwischen gesellschaftlichen Fronten."
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