Zu Beginn des dritten Jahrtausends ist das Wanderphänomen am Ende der bisherigen Entwicklung globalisiert verwirklicht. Was Wandern ist, hat sich bisher in vielen Ausprägungen gezeigt. Nun ist eine umfassende Sicht in interkultureller und gegenwärtiger Perspektive an der Zeit. Wandern erscheint als humanes Existential, das eine eigene Dimension zur friedlichen Gestaltung in allen Kulturen und Gesellschaften initiiert. Wer miteinander wandert, kann dies nicht in Feind-Freund-Beziehung tun. Wandern gibt Chancen einer sonst nicht zu realisierenden Kommunikation zwischen Menschen aller Schichten und Zonen in persönlicher und sozialer Hinsicht. Aufgrund dieser Interpretation erscheint es verständlich, dass sich neben bisherigen Themenpädagogiken (z.B. Friedens-, Freizeit-, Sozialpädagogik u.a.) eine solche konstituiert, die das Thema Wandern in gesamtmenschlicher Beziehung aufgreift und Hilfen zur Praxis heutigen Wanderns auf Weltebene unter pädagogischen Aspekten thematisiert. Pädagogische Aspekte sind jedoch nicht nur innerhalb schon bestehender pädagogischer Berufe zu erarbeiten. Sie sind auch notwendig bei Tätigkeiten, die sich im weitesten Sinn um Menschen kümmern. Deshalb wendet sich eine Wanderpädagogik an alle Wandernden in der Absicht, ihre Wanderpraxis human zu fördern und eine tiefere Beziehung zu Mensch und Welt positiviert zu ermöglichen.